Die Sauerländer mussten im Zuge der Partie gegen die hochfavorisierten Nord-Westfalen erneut mit personellem Aderlass vorlieb nehmen; neben den länger ausfallenden Brian Gipperich, Philipp Jaeger, Fynn Voss und Julian Thomas verpasste Oliver Perey das Spiel krankheitsbedingt, während die Gebrüder Jannack privat verhindert waren. Lukas von Oepen aus der zweiten Mannschaft der Dragons komplettierte mit Hendrik Halfmann das Torhüter-Gespann.
Auf der Platte erwischten die Dragons einen Start nach Maß: Nachdem Halfmann gleich zwei Mal zur Stelle war und die Latte ein Mal helfend einsprang, eröffneten sie durch Erik Blaauw vom Punkt (3.) und gingen durch Luis Buschhaus wieder in Front (2:1, 6.). Die Gäste ihrerseits kamen immer wieder durch das enorme Tempo schnell nach vorne und drehten wenig später, nur um auf zeitweise sechs Tore davon zu ziehen. Zu selten kamen die Faßbender-Schützlinge in das vorab besprochene gebundene Angriffsspiel, gepaart mit einer sehr guten Passqualität des TV prangerte nach einer runden Viertelstunde ein 7:10 auf der Tafel – Grund genug für den Gast, das Timeout zu ziehen.
Halfmann überragend, Buschhaus mit Esprit
Hinzu kam, dass die SGSH die wenigen Fehler, welche Emsdetten begang, nicht konsequent genug bestraft werden konnten: Nach einem technischen Fehler der Nord-Westfalen etwa im eigenen Vorwärtsgang kam der letzte Pass auch auf Seiten der Sauerländer nicht an (19.). Die Drachen steckten in der Folge nicht auf und suchten gegen eine sich im Verlauf stabilisierende TV-Abwehr die Lücke, mehrfach war dabei jedoch beim Keeper Endstation und die daraus resultierenden Gegenstöße tödlich – wobei Keeper Halfmann auch gegen den Topfavoriten eine außerordentliche Leistung auf die Platte brachte. Allein, weder er noch das gezogene Timeout (27.) konnte den deutlichen 13:18-Rückstand trotz ansprechender Leistung seiner Farben zur Pause verhindern.
Direkt nach Wiederbeginn gab es aufgrund eines liegen gebliebenen Emsdetters eine etwas längere Unterbrechung, während nachfolgend beide Mannschaften im Gleichschritt an ihrem Torkonto arbeiteten. Besonders schön gelang dabei der Treffer Kevin Plates zum zwischenzeitlichen 17:22 (37.). Die Gäste zeigten indes nun vermehrt die Klasse eines Profiteams und das, was die beiden Teams an diesem Samstag unterschied: Sie trafen die richtigen Entscheidungen und machten kaum zu verteidigende Bewegungen. Nach 41 Minuten stand es somit 20:27 – deutlich, aber die zweite Hälfte betrachtet ausgeglichen.
Unkonzentriertheiten kosten den Anschluss
Die Dragons selbst waren mitnichten völlig chancenlos; insbesondere im Sechs-gegen-Sechs zeigte die Faßbender-Sieben eine ansprechende Leistung. Nach dem zweiten Timeout der Gäste schlich sich das Momentum gar auf die Seite der Sauerländer, die sich auf ein 25:30 heran kämpften, die große Chance auf -4 aber verpassten. Stattdessen, begünstigt durch mehrere Abspielfehler und Unkonzentriertheiten, hieß es wenig später -8 (25:33, 49.). Faßbender zog hernach sein Timeout, doch war die Messe zu diesem Zeitpunkt mehr oder minder gelesen.
Für die letzten sieben Minuten kam Lukas von Oepen für die SGSH zwischen die Pfosten und machte kurz vor Schluss gehörig von sich Reden: Zunächst vereitelte er die TV-Bemühungen mit einer Doppelparade, nur um im nächsten Moment zum dritten Mal stark zu parieren (58.). Am Ende konnte aber auch er nicht verhindern, dass die Gäste nach 60 Minuten die 40-Tore-Marke knackten. Den jungen, körperlich teils unterlegenen Dragons ging hinten raus ein wenig die Luft aus, während Emsdetten auf einem konstanten Level performte und die zwei Punkte unter dem Strich verdient mit auf die Heimreise nimmt.
Fotogalerie:
Match Facts
SGSH Dragons – TV Emsdetten 30:40 (13:18)
SGSH Dragons: Von Oepen, Schnepper (2), Gernus (1), Blaauw (4/2), Leppich (6), Plate (3), Halfmann, Hübner (1), Austermann (4), Buschhaus (7), Sterchele, Schuster (1), Börner (1).