„Viele Eltern waren entsetzt, dass ihr Anliegen derart runtergespielt wurde. Als seien es nur wenige, die es betrifft“, sagt Franziska Ihne im Gespräch mit LokalDirekt. Sie und einige weitere Familien schilderten im Ausschuss für Bildung und Jugend (20. November) die Probleme, die die Abschaffung der 14-Uhr-Betreuung für sie mit sich bringen würde (wir berichteten). Der Ausschuss stimmte abschließend fast geschlossen dafür. Um weiter für den Erhalt der aktuell von 102 Kindern genutzten Abholzeit zu kämpfen, starteten Franziska Ihne und Karina Kidane am Tag darauf eine Petition – 333 Unterstützer gibt es bereits (Stand 26. November).
Darüber hinaus gründeten die Eltern eine WhatsApp-Gruppe, um sich auszutauschen. Die Unterschriftenliste möchten sie dann am 9. Dezember dem Rat der Stadt Halver vorlegen. Sie hoffen auf ein Umdenken von Politik und Verwaltung.
„Wir benötigen keine Bevormundung“
„Wir Eltern wissen am besten, was unsere Kinder brauchen und möchten über die gemeinsame Zeit zum Essen, Spielen, Hausaufgaben machen sowie das Engagement in Sportvereinen und anderen außerschulischen Kontexten selbst entscheiden“, erklärt Franziska Ihne in der Online-Petition. Sie seien die Experten für ihre Kinder und benötigten weder die Beratung externer „Fachleute“ noch eine Bevormundung durch Politik und Verwaltung.
„Die geplante Neugestaltung der OGS mag grundsätzlich ihre Berechtigung haben. Doch hier wird erst etwas Gutes genommen, ehe das Neue geschaffen wurde“, kritisiert Ihne, die selbst als Lehrerin arbeitet. Schon vor zwei Jahren seien die OGS-Beiträge erhöht worden. Und nun solle es für viele wieder teurer werden. Denn das Argument der Verwaltung, dass die Eltern der „Einkommensgruppe bis 75.000 Euro“ nicht mehr zahlen würden als bislang, greife nicht für all jene – und das seien einige -, die darüber liegen.
„Einige werden kündigen“
Bereits im Ausschuss für Bildung und Jugend, aber auch im Nachgang seien Stimmen laut geworden, dass Familien die OGS kündigen werden, sollte es tatsächlich zur Abschaffung der 14-Uhr-Betreuung kommen. Die aktuell einkalkulierten Mehreinnahmen in Höhe von 140.000 Euro dürften in Folge dessen nicht erreicht werden. Viele hätten jedoch noch die Hoffnung auf ein Umdenken und darauf, dass sie mit der Unterschriftenliste Gehör bei Politik und Verwaltung finden.
Der Link zur Petition: https://chng.it/DMPxL2WGxS
Lesen sie zu diesem Thema auch:
Stadt will 14-Uhr-Betreuung abschaffen: Eltern kritisieren Pläne
OGS: Eltern wird genommen, was ihnen wichtig ist
Halvers OGS wird zum Bildungs- und Lebensort
Experte rät: „Weniger Spiel, mehr Lernen an Halvers OGS“