Was für ein Saisonstart. 4967 Eishockey-Fans in der restlos ausverkauften Balver-Zinn-Arena feierten die Iserlohn Roosters trotz deren 5:7-Niederlage gegen den EHC Red Bull München zum Teil mit stehenden Ovationen. Es war ein Eishockey-Spektakel, ein Krimi auf dem glatten Parkett zweiter Teams auf Augenhöhe. Dabei begann die Begegnung für die Sauerländer gegen den Favoriten aus der bayerischen Landeshauptstadt alles andere als gut.
Markus Eisenschmid (3.), Andreas Eder (6.) und Yasin Ehliz (20.) sorgten mit ihren Treffern für die klare Führung der roten Bullen bis zum ersten Pausentee. Die Fans befürchteten da noch Schlimmes.
Wandlung im zweiten Drittel
Welche Wandlung die Roosters in der Kabine vollzogen hatten, zeigte sich im zweiten Spielabschnitt. Jetzt war es eine ganz andere Mannschaft. Die Waldstädter kämpften sich in die Begegnung, München war sichtlich irritiert über die unerwartete Gegenwehr. Sven Ziegler (22.), Branden Troock (23.) und Michael Dal Colle in Überzahl eine Sekunde vor dem Ende des zweiten Drittels sorgten für den viel umjubelten Ausgleich. Die Fans rasteten auf den Tribünen aus. Die Gastgeber präsentierten sich jetzt sportlich auf Augenhöhe mit den Münchenern.
Emotionsgeladener Eishockey-Krimi
Doch das war es noch lange nicht in dem emotionsgeladenen Eishockey-Krimi. Im letzten Durchgang war zunächst München wieder dran, Christopher DeSoussa schoss seine Farben mit 4:3 erneut in Führung. Aber nur zwei Minuten später egalisierte Shane Gersich für die Roosters in Überzahl zum 4:4. Und als Tyler Boland in der 50. Spielminute einen Penalty für die Iserlohner sehenswert verwandelte, war die erstmalige Führung des Shedden-Teams zum 5:4 perfekt. Jetzt gab es auf den Rängen kein Halten mehr.
Fotogalerie:
Historisches Spiel
Aber auch das war es in dem historischen Spiel noch nicht. Jakob Weber (55.) und Taro Hirose (56). schossen die Gäste mit ihren Treffern erneut in Front. Zwei Minuten vor Schluss ging Doug Shedden „all in“, nahm Keeper Andreas Jenike zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Folge: Christopher DeSoussa machte mit seinem zweiten Treffer des Abends zum 7:5 ins leere Roosters-Tor alles klar für die Münchener.
Troock und Burke verletzt
Trotz der Niederlage zeigten die Iserlohn Roosters ein gutes Spiel. Getrübt wurde der Abend durch die Verletzungen von Brandon Troock und Brayden Burke. Letzterer wurde Opfer eines üblen Fouls des Müncheners Andreas Eder, der von den Schiedsrichtern dafür mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe vorzeitig in die Kabine geschickt wurde.
Am Sonntag um 14 Uhr gastiert der Meister Eisbären Berlin am Seilersee. Die Hauptstädter kommen mit der Empfehlung eines 6:2-Auftaktsieges in Köln in die Waldstadt.