Sternenkinder sind vor oder kurz nach der Geburt gestorben. Früher wurden diese als Tod- oder Fehlgeburten bezeichnet, was der tiefen Bindung, die Mutter und Vater bereits zu dem ungeborenen Kind entwickelt haben, nicht gerecht wird. Die Bezeichnung „Sternenkind“ vermittelt das Bild, dass das Kind den Himmel erreicht hat, noch bevor es das Licht der Welt erblicken durfte.
„Wenn das Kind weniger als 500 Gramm wiegt, besteht keine Bestattungspflicht“, erklärt Stefanie Kemper-Kößendrup vom Bestattungsinstitut Friemann die Gesetzeslage. Um Eltern die Möglichkeit zu geben, ihr Sternenkind zu bestatten und einen Ort zu haben, an dem sie an es denken können, hat sie zusammen mit ihrer Kollegin Birgit Wohlgemuth die Initiative ergriffen und bei der katholischen Kirchengemeinde Christus König offene Türen vorgefunden.
Auf dem katholischen Friedhof an der Elberfelder Straße wurde ein separates Feld für Sternenkinder hergerichtet. An der Zusammenarbeit beteiligten sich der Steinmetzbetrieb Schurg (Radevormwald), der einen Stein mit der Aufschrift „Für die Sternenkinder“ auftstellte, und das Unternehmen Linamar Halver, das ein Bäumchen finanzierte, an dem – auf Wunsch beschriftete – Engelsflügel angebracht werden können. Die Friedhofsgärtnerei der Familie Genster kümmert sich um die Pflege des Feldes für die Sternenkinder.

Die Sternenkinder werden in Körbchen auf dem Feld bestattet. „Dafür erheben wir Gebühren, die lediglich unsere eigenen Kosten decken“, erklärt Marina Wegerhoff von der Friedhofsverwaltung. „Die Beerdigung wird individuell gestaltet, ganz nach den Wünschen der Eltern“, ergänzt Stefanie Kemper-Kößendrup.
Wichtig auch: Konfession und Glaubensrichtung spielen keine Rolle. Es ist ein Platz für alle Sternenkinder.
Noch ist glücklicherweise kein Sternenkind hier bestattet worden, doch Marina Wegerhoff beobachtet, dass das Feld für Sternenkinder Anklang bei den Friedhofsbesuchern findet. „Hier steht immer mal wieder eine Kerze. Die Leute nehmen Anteil.“
Fragen zur Bestattung von Sternenkindern beantworten Stefanie Kemper-Kößendrup und Birgit Wohlgemuth vom Bestattungsinstitut Friemann (02353/13231).
