„Die Dichtkunst ist aus meiner Sicht heute noch genauso wichtig, wie früher“, betont Autor Markus Beyer. „Ich möchte Jugendlichen zeigen, wie viel Spaß das macht“. Mit seiner Lesung in Konrad Kösters Bücherkiste entführte der Kinder- und Jugendbuchautor sein Publikum auf eine literarische Zeitreise ins Altena des 18. Jahrhunderts – ein All-Age-Abenteuer, das Fantasie und Geschichte kunstvoll verknüpft.
Sein Roman „Dunkle Dichter“, erschienen 2019 im WOLL-Verlag, ist im Buchhandel oder direkt beim Verlag erhältlich. Die Geschichte beginnt, als Merle der Spur ihres verrückten Onkels folgt und plötzlich im Altena des 18. Jahrhunderts landet. Nachts treibt dort ein kopfloser Mann sein Unwesen, skurrile Steinfiguren werden lebendig und ein unerklärliches Erdbeben erschüttert die Burg. Im Mittelpunkt all dieser Rätsel steht der mysteriöse Wolfhan Jogang Goethen und der ist ein Dunkler Dichter. Merle spürt, dass hinter allem etwas schlummert, das seit Jahrhunderten verborgen ist. Etwas Mächtiges, Böses. Ihr bleibt nicht viel Zeit, um die Gefahr für Altenas Zukunft abzuwenden. Und sie lässt sich auf ein gewagtes Spiel mit der Dunklen Dichtkunst ein.
Vor insgesamt zwölf Gästen las Beyer aus den ersten drei Kapiteln seines Buches und führte sie in eine unbekannte, faszinierende Welt. Doch es blieb nicht nur bei Worten: Zwischen den Kapiteln überraschte er sein Publikum mit einer besonderen Einlage – der Vorführung einer über 100 Jahre alten „Laterna Magica“. Dieses historische Projektionsgerät, ein Vorläufer des modernen Dia-Projektors, spielte nicht nur eine Rolle im Vortrag, sondern auch im Roman selbst. „Das ist heute Premiere“, erklärt Beyer. „So habe ich das bisher noch nie gemacht“. Auch der Erlebnisaufzug in Altena diente dem Autor als Inspiration. Als er zum ersten Mal davon hörte, integrierte er das eindrucksvolle Bauwerk kurzerhand in die Handlung seines Romans.
Als Veranstaltungsort wählte Beyer bewusst Konrad Kösters Bücherkiste – nicht nur, weil er selbst dort regelmäßig Kunde ist: „Wir sind einfach ins Gespräch gekommen. Ich finde, das ist ein toller Ort“. Aufgrund der Pandemie mussten zuvor alle seine Lesungen abgesagt werden. Nun möchte er sie wieder regelmäßig veranstalten.
Auch Michaela vom Brocke, Inhaberin von Konrad Kösters Bücherkiste, zeigte sich begeistert von der gelungenen Lesung: „Das war auch das Ziel bei der Übernahme des Buchladens. Ich hoffe, dass die Menschen durch solche Veranstaltungen wieder mehr zum Lesen finden“. So sei die Lesung von Markus Beyer die erste offizielle ihrer Art – aber hoffentlich nicht die letzte.