In einer Pressemitteilung des AGV zur Wahl am 9. Juni heißt es dazu: „Die Europawahl 2024 ist eine der wichtigsten Wahlen seit Bestehen der Europäischen Union. Sie darf auf keinen Fall zu einer Protestwahl werden, Populisten und Extremisten gefährden die europäische Idee, die für uns als Gesellschaft und Wirt-schaft von zentraler Bedeutung ist“, sagt Dr. Frank Hoffmeister, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Lüdenscheid. Mit Blick auf die geopolitischen Herausforderungen betont Hoffmeister, Europa stehe nicht nur von innen, sondern auch von außen unter Druck. Es komme jetzt entscheidend auf eine geeinte und handlungsfähige Europäische Union an. In dieser Botschaft seien sich die Unternehmen in der Region völlig einig. Denn von der EU profitierten alle – durch Frieden, Demokratie und Wohlstand.
Europa befinde sich mehr denn je inmitten eines außerordentlich harten globalen Standortwettbewerbs. Der Kontinent habe alle Chancen, hier erfolgreich zu bestehen. Wichtig sei, dass Europa seine internationale Rolle deutlich stärke. Dazu gehöre in wirtschaftlicher Hinsicht vor allem der Abschluss von Freihandelsabkommen, erklärt Hoffmeister.
Mit Blick auf die kommende Legislaturperiode fordert Hoffmeister, die EU müsse sich noch mehr auf die Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren. Ein geeintes Europa mit einem starken Binnenmarkt biete den Unternehmen viele Potenziale. „Das EU-Parlament und die EU-Kommission müssen sich eines bewusst machen: Ohne eine starke Wirtschaft kein starkes Europa“, bekräftigt Hoffmeister.
Zur Freilegung der ökonomischen Stärke der EU fordert er den dringend notwendigen Abbau bürokratischer Belastungen. Ein Beispiel hierfür sei die Debatte über die gestoppte EU-Lieferkettenrichtlinie: „Hier ist deutlich geworden, wie die Politik die Folgen von Regulierung gerade für mittelständische Betriebe völlig unterschätzt.“
Der AGV-Vorsitzende fordert klare Prioritäten für die europäische Legislaturperiode 2024- 2029:
- Wettbewerbsfähigkeit Vorfahrt einräumen:
Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft muss zur Top-Priorität der politischen Agenda aller EU-Institutionen werden. Denn Wettbewerbsfähigkeit ist Voraussetzung dafür, dass politische Ziele, z.B. in der Umwelt-, Klima- oder Sozialpolitik überhaupt erreicht werden können. - Bürokratieabbau ernst nehmen, Mittelstand stärken:
Weniger Bürokratie bedeutet gerade für kleine und mittlere Unternehmen mehr Zeit und Kraft für das Wesentliche und eine Entlastung für die Wirtschaft ohne großen finanziellen Aufwand. Hier muss in der neuen Legislaturperiode ein Schwerpunkt liegen, damit die Wirtschaft und damit die EU stark bleibt! - Binnenmarkt vollenden:
Die Vollendung des EU-Binnenmarktes in allen Bereichen muss zu einem zentralen Zukunftsprojekt der EU werden. Nur so wird der Binnenmarkt zu einem noch stärkeren Fundament für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand gestärkt werden, nur so kann er seine Potentiale voll entfalten! - Transformation erfolgreich gestalten:
Wer Ziele etwa im Klimaschutz setzt, muss auch die Voraussetzungen für ihr Erreichen schaffen. Dies gilt insbesondere für Nordrhein-Westfalen mit seinen energie-intensiven Grundstoffindustrien und industriellen Wertschöpfungsketten. Für eine erfolgreiche Transformation braucht es die nötige Infrastruktur, eine Stärkung der Innovationsfähigkeit des Standorts und Geschwindigkeit in der Umsetzung, insbesondere bei Planungs- und Genehmigungsverfahren. - Internationale Rolle Europas stärken:
Die EU muss sich international stärker behaupten. Dazu gehört mehr Freihandel, strategische Allianzen zu Themen wie Energie und Rohstoffe sowie eine hohe Attraktivität für Fachkräfte aus Drittstaaten.