Auf Einladung des NABU Ennepe-Ruhr-Kreis und in Kooperation mit dem Klimaschutzmanagement der Stadt Sprockhövel zeigt Dr. rer. nat. Lutz Fähser bei zwei öffentlichen Terminen auf, dass Ökologie und Ökonomie sich nicht gegenseitig ausschließen müssen. Während vormittags ein gemeinsamer Waldspaziergang von Mollenkotten in Sprockhövel aus geplant ist, findet abends ein Vortrag in der Glückauf-Halle in Sprockhövel statt. Zu beiden – kostenfreien – Veranstaltungen sind alle interessierten Bürger, Vereinsvertreter, Forstwirte, Waldbesitzer, Studierende sowie Vertreter von Kommunen und holzverarbeitenden Unternehmen eingeladen.
Der Wald, der Klimawandel und das Artensterben
Unser heimischer Wald ist stark in Mitleidenschaft gezogen, schreibt der NABU in seiner Einladung. Auf der anderen Seite werde er aber sowohl für den Schutz der biologischen Vielfalt als auch für die Bewältigung der Folgen des Klimawandels eine große Rolle spielen. Dies gelte nicht nur für den Regenwald, sondern auch für den europäischen Wald: „Das wirft die Frage auf: Wie können wir mit Wald umgehen, damit aus ihm ein klimaresilienter, anpassungsfähiger Zukunftswald wird, der weiterhin unsere Luft rein hält, den Wasserkreislauf regelt, unsere Umgebung abkühlt, das Wasser im Boden speichert, uns Menschen als Erholungsraum dient und den Rohstoff Holz liefert?“
Der Lübecker Stadtwald gelte als Vorreiter der naturnahen Waldbewirtschaftung: Dieses seit gut 30 Jahren dokumentierte Modell wird EU-weit als Referenz für einen zukunftsfähigen Mehrzweckwald genutzt“, so der NABU. Der diplomierte Forstwirt Dr. Lutz Fähser war leitender Forstdirektor, langjähriger Lehrbeauftragter an der Universität Kiel und ehemals verantwortlich für den Lübecker Stadtwald.
Das 1994 eingeführte Konzept „Lübecker Modell“ strebt in Wäldern eine hohe Naturnähe an und soll betriebliche Ziele mit einem Minimum an Eingriffen erreichen. So sei beispielsweise der „integrierte Prozessschutz“ weiterentwickelt worden: „Wir konnten die Naturnähe der Waldbestände erheblich verbessern und die Holzvorräte vergrößern, unter anderem zur Bindung von CO2. Die Biodiversität konnte nachweislich erhöht werden; bei verschiedenen gefährdeten waldtypischen Pflanzen- und Tierarten war eine Zunahme zu verzeichnen“, so Dr. Lutz Fähser.
Die Veranstaltungen
Gemeinsamer Waldspaziergang am Samstag, 27. April, um 10 Uhr
Treffpunkt ist der Wanderparkplatz am Hilgenpütt, Mollenkotten in Sprockhövel. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Vortrag „Unser Wald hat Zukunft“ am Samstag, 27. April, um 18 Uhr
Die Veranstaltung findet in der Glückauf-Halle, Dresdner Straße 11 in Sprockhövel statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
