Das Ehepaar Charles und Esther Mully aus Kenia gründete die Organisation vor über 35 Jahren aus eigenen finanziellen Mitteln. Mit dem Ziel, insbesondere Straßenkindern ein sicheres Leben und eine bessere Zukunftsperspektive zu ermöglichen – was für viele Kinder in der Region keine Selbstverständlichkeit ist: „In Kenia herrscht eine Zweiklassengesellschaft“, weiß Charles Mully. „Die Kindersterblichkeitsrate beispielsweise ist sehr hoch, weil die ärztliche Versorgung dort fehlt oder für viele einfach nicht bezahlbar ist.“
Die Organisation MCF hat in Deutschland verschiedene Förderstützpunkte. Einer davon ist auf dem Hof Tacke in Halver, Inhaber Heiko Tacke war 1998 selber in Kenia, um bei einem Hilfsprojekt zu helfen. So entstand auch die Verbindung zu Charles und Esther Mully, zu denen er bis heute noch im Kontakt steht.
Bei einem Gottesdienst sprach Tacke über die Mully’s und deren Geschichte. Timm Dikan, der damals beim Gottesdienst anwesend war, kam im Anschluss zu ihm, sprach mit ihm über die Hilfsprojekte in Kenia und beschloss, selbst nach Afrika zu reisen, um etwas Gutes für die Kinder zu tun. Vier Monate lang sammelte er vor Ort wertvolle Erfahrungen – und diese konnte er nun Brian Heyer mitgeben, der sich ab nächster Woche in dasselbe Abenteuer begeben wird.
Die Reise von Brian Heyer beginnt ab dem 1. April
Das Abenteuer des Halveraners soll schon am Dienstag, 1. April, losgehen. Von Frankfurt aus wird er rund neun Stunden in das afrikanische Kenia fliegen, um dort dreieinhalb Monate lang Deutsch zu unterrichten: „In Kenia gibt es nur wenige Lehrer, die die deutsche Sprache lehren können“, erklärt Heyer. „Ich möchte die Schüler fit machen, damit sie später vielleicht die Möglichkeit haben, in Deutschland eine Ausbildung zu beginnen“, so der 23-Jährige weiter.
Dass die Zeit für Brian Heyer besonders wird, weiß auch Timm Dikan. Er war selbst bereits für vier Monate in Kenia und hat dort Deutschunterricht zu geben: „Diese Zeit war für mich sehr prägend und beeindruckend“, verrät der 21-Jährige im Gespräch mit LokalDirekt. „Ich habe gemerkt, dass ich viel zu viel faulenze – im Vergleich zu mir sind die kenianischen Kinder unfassbar ehrgeizig und echte Vorbilder für mich.“
Beide Halveraner studieren Lehramt in Wuppertal – Brian Heyer für Sport und Geschichte und Timm Dikan für Sport und Mathe. Dikan hatte für seinen Kenia-Aufenthalt sein Studium kurzzeitig zur Nebensache erklärt: „Für mich war es kein Problem, zwei bis drei Vorlesungen zu verpassen, wenn die Alternative war, dass ich mich für so ein wichtiges Thema sozial engagieren kann“, erklärt er. Auch Brian Heyer sagt, er habe viel Freiraum in seinem Studiengang, weshalb er sich in den kommenden Wochen problemlos die Zeit für die afrikanischen Kinder nehmen könne.
Charles und Esther Mully zu Gast bei der FeG
Wer Charles und Esther Mully persönlich kennenlernen möchte: Die freie evangelische Gemeinde Bever lädt am Dienstag, 8. April, ab 19.30 Uhr alle Interessierten in das Gemeindehaus Halver-Schwenke, Beverstraße 61, ein. Dort werden die beiden über ihre Arbeit bei der Mully Children’s Family sprechen und sämtliche Fragen beantworten.
