CDU-Stadtverbandsvorsitzender Torben Hamme gratuliert Paul Ziemiak zu seinem „sehr überzeugenden Sieg“ im heimischen Wahlkreis. „Dieses Ergebnis ist nicht nur eine Bestätigung seiner persönlichen Leistungen, sondern auch das Resultat harter Arbeit und großer Präsenz vor Ort in den letzten Jahren.“ Die CDU habe auch im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl in Plettenberg ein gutes und überdurchschnittliches Ergebnis erzielt. „Mehr als erschreckend“, nennt Hamme die Zahlen für die AfD. „Deutschland steht vor einem entscheidenden Moment und braucht einen klaren Politikwechsel.“ Der Märkische Kreis als Industrieregion müsse stark bleiben und weiterentwickelt werden. „Unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie die mittelständische Wirtschaft erwarten von uns, dass wir für bezahlbare Energiepreise sorgen und die notwendigen Voraussetzungen schaffen, um die Rezession zu beenden. Zudem ist ein entschiedenes Handeln im Bereich der illegalen Migration unerlässlich. Wir setzen auf reaktive Maßnahmen, wie Flüchtlingsvereinbarungen mit anderen Ländern und effektive Rückführungen.“ Die Plettenberger Christdemokraten hofften auf den schnellen Abschluss eines Koalitionsvertrags mit der SPD und ständen bereit, um gemeinsam zu handeln.
Nach dem frühzeitigen Ende der „ungeliebten und größtenteils nur durch Streit und Machtspielchen auffallenden Ampelregierung“ sei es das erwartet schlechte Ergebnis für die Sozialdemokraten geworden, sagt Stefan Langenbach, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Die CDU habe den klaren Auftrag zur Regierungsbildung erhalten. Langenbach fordert: „Die demokratischen Parteien müssen jetzt zusammenarbeiten. Wir müssen dringend den wirtschaftlichen Aufschwung hinbekommen. Die SPD, einzig möglicher Koalitionspartner unter den demokratischen Parteien der Mitte, wird dabei für die soziale Verträglichkeit der Wirtschaftssanierung im Auge behalten. Das braucht Deutschland!“ Das außerordentlich gute Abschneiden der AfD in Plettenberg habe ihn doch sehr überrascht und geschockt. „Auch wenn bundespolitische Themen, wie vor allem Migration und Sicherheit, im Vordergrund standen, müssen wir auf kommunaler Ebene im offenen Dialog noch intensiver für sozialdemokratische Werte werben.“
Auch Katharina Rittinghaus, Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, wurde vom Wahlausgang nicht überrascht. Er entspreche in etwa den Umfragen. „Ganz klar wurden die Ampelparteien abgestraft, wobei die Grünen wesentlich weniger Verluste als SPD und FDP zu verzeichnen haben“, sagt sie. „Ich mache mir sehr große Sorgen wegen der hohen Wahlergebnisse für die AfD, sie ist keine demokratische Partei und in Teilen rechtsextrem. Wenden wir unseren Blick in die USA, wo wir jetzt gerade miterleben, wie die Demokratie zerstört wird, kann einem das nur Angst machen. Ich kann wirklich nicht verstehen, wie man so eine Partei wählen kann.“ Über das Abschneiden der Linken ist Rittinghaus erfreut: Dadurch werde das soziale Spektrum im Bundestag gestärkt.
FDP-Ratsfraktionsvorsitzender Carsten Hellwig empfindet „eine riesengroße Frustration, weil wir diejenigen gewesen sind, die diese nichtsnutzige Regierung beendet haben, bevor ein weiterer Schaden für Deutschland passieren konnte. Wir werden abgestraft und das ist schon frustrierend“, so Hellwig. Aufgeben will er aber nicht: „Wir werden die Leute hier überzeugen, dass wir die einzigen sind, die sich auch um die Industrie kümmern und generell die Themen anpacken.“ Was die AfD angeht, sei es für ihn „die größte Frustration in Plettenberg, dass die Partei so viele Stimmen geholt hat und insbesondere in meinem ehemaligen Wahlbezirk am Eschen. Das ist schockierend, wirklich sehr, sehr schockierend und ich glaube, dass wir da mit Argumenten darauf hinarbeiten müssen, dass das bei der Kommunalwahl nicht auch noch passiert“, so Hellwig, der es jetzt als Aufgabe aller Parteien sieht, ein weiteres Aufkommen der AfD in Plettenberg zu verhindern. „Wir hatten so eine Zeit schon mal, es gab die NSDAP, die auch mal am Anfang ihrer Zeit um die 30 Prozent hatte“, so Hellwig. Das müsse den Leuten Warnsignal genug sein.