„Ich denke, es wurde das Beste aus der Lage herausgeholt. In dieser Haushaltssituation müssen wir vorsichtig und zurückhaltend sein und sehr behutsam vorgehen“, erklärte der Fraktionsvorsitzende Philipp Olschewski. Viele Stunden hatte sich die CDU gemeinsam mit Bürgermeisterin Birgit Tupat und Kämmerin Gabriele Balzukat im Schlosshotel Holzrichter verschanzt, um über den Haushalt zu beraten. Wie auch die anderen Fraktionen nutze die CDU das Wissen aus der Verwaltung. „So kann man einfach unnötige Diskussionen später verhindern und direkt alle Fragen zum Haushalt stellen. Das ist sehr produktiv“, sagt Olschewski.
Natürlich wären die Fraktionsmitglieder froh, wenn die Haushaltslage besser wäre. „Aber das, was notwendig und sinnvoll ist, muss gemacht werden und wird gemacht“, erklärt der Fraktionsvorsitzende. Die Fraktionsmitglieder hätten selbstverständlich Wünsche und Ideen. Und die Kreativität dürfe auch nicht verloren gehen. „Aber alles, was man ausgeben möchte, muss man woanders wieder sparen. Und fürs Sparen gibt es eigentlich keine Möglichkeiten mehr“, sagt Olschewski.
Vieles von dem, was jetzt mit hohen Summen im Haushalt stehe, sei bereits vor langer Zeit beschlossen. Wie beispielsweise der Anbau des Amtshauses, die Sanierung der Grundschule und das Feuerwehrgerätehaus. Die CDU stehe hinter den Ausgaben, denn eine gute Infrastruktur sei wichtig für die Gemeinde. Olschewski: „Nachrodt-Wiblingwerde ist vor allem ein Wohnort. Und die Menschen sollen sich hier wohlfühlen. Das Leben an sich wird immer teurer, man kann den Leuten nicht noch mehr weg nehmen.“ Besonders am Herzen liege der CDU die Lennehalle. Diese muss, wie bereits beschlossen, aufgrund baulicher Mängel abgerissen werden. Vermutlich noch in diesem Jahr. Es sei wichtig, dass an dieser Stelle eine neue Halle entstehe, in der die Nachrodt-Wiblingwerder ihren Hobbys nachgehen könnten. „Eine Mehrzweckhalle, die auch für Veranstaltungen genutzt werden kann, wäre natürlich der Traum“, sagt der Vorsitzende.
Auch die Verkehrssituation in der Gemeinde war Thema der Klausurtagung. „Es liegt ja leider nicht in unserer Hand, aber wir müssen da am Ball bleiben und immer wieder nachfragen“, erklärt Olschewski und spricht damit vor allem die sehr stockenden Maßnahmen zum Bau der dringend benötigten Lennebrücke an. Verantwortlich ist Straßen.NRW. Der Gemeinde sind die Hände gebunden.
Wie auch schon SPD und UWG kritisiert die CDU Land und Bund. Längst versprochene Gelder im Bezug auf den Wiederaufbau nach der Flut seien immer noch nicht ausgezahlt worden. Außerdem werde es vermutlich noch einige Jahre dauern, bis wirklich alle Schäden beseitigt wären.
Am morgigen Montag beginnen die Beratungen in den Fachausschüssen. Zum Auftakt tagen die Mitglieder des Sportausschusses ab 17 Uhr in der Aula der Grundschule Nachrodt. Dort wird es neben dem Haushalt sicherlich auch noch einmal um die geplante Gründung eines Gemeindesportverbandes gehen. Wie bereits berichtet, gab es dazu ein erstes Treffen mit Vereinsvertretern.
Direkt einen Tag später, am Dienstag, tagen die Mitglieder des Sozial- und Kulturausschusses ab 17 Uhr im Jugendzentrum.