Hagen. Beim 73. Jahresempfang der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) sprach SIHK-Präsident Ralf Stoffels die drängendsten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen an, vor denen Deutschland und insbesondere Südwestfalen stehe. Der SIHK-Jahresempfang fand am
9. Dezember in Hagen mit rund 900 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in der Stadthalle Hagen statt.
Zur Begrüßung des Ehrengasts des Abends, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, hob der SIHK-Präsident die angespannte wirtschaftliche Lage, verursacht durch strukturelle Defizite wie Bürokratie, steigende Energiekosten und den Fachkräftemangel, hervor. Er forderte eine klare wirtschaftspolitische Wende, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu sichern und damit die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Transformation zu ermöglichen.
Besonders betonte SIHK-Präsident Stoffels die Bedeutung einer zukunftsfähigen Infrastruktur und kritisierte die mangelnde Verantwortung des Bundes bei der Sanierung von Verkehrswegen in Südwestfalen, wie etwa bei den Umfahrungsstrecken der Rahmedetalbrücke. Stoffels unterstrich die Notwendigkeit zielgerichteter Investitionen in Infrastruktur und Innovation, um den Wirtschaftsstandort nachhaltig zu stärken.
Im Hinblick auf die gesellschaftlichen Herausforderungen rief der SIHK-Präsident zu einem entschiedenen Einsatz für die Demokratie auf und betonte: „Die Demokratie braucht jetzt Menschen wie Sie und mich als aktive Freunde, damit ihre Feinde nicht durch Spaltung und Hass das Vertrauen in unsere Gesellschaft schwächen.“ Die anstehenden Bundestagswahlen sieht er als Wendepunkt, der sowohl politisch als auch gesellschaftlich genutzt werden müsse, um Vertrauen in demokratische Institutionen zurückzugewinnen und Extremismus entgegenzutreten.
Im Anschluss richtete Bundestagspräsidentin Bärbel Bas das Wort an die Gäste und setzte wichtige Impulse zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft.
SIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Geruschkat bedankte sich für die klaren und deutlichen Worte der Bundestagspräsidentin und hob seinerseits hervor: „Wir brauchen endlich bessere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, die nicht nur angekündigt, sondern auch umgesetzt werden. Die Wirtschaftspolitik muss ihre Kernaufgaben ernst nehmen, sei es in der Förderung von Unternehmen, der Verbesserung der Infrastruktur oder in einer bezahlbaren und sicheren Energieversorgung.“
