Hohe Temperaturen in den Sommermonaten machen die Biotonne schnell zu einem Brutplatz für Maden, denn Wärme und Feuchtigkeit schaffen ideale Bedingungen für die Eiablage von Fliegen. Um dem vorzubeugen, hat die Kreisverwaltung des Ennepe-Ruhr-Kreises eine Reihe praktischer Tipps.
Fliegen und Maden in der Biotonne vermeiden
„Bereits bei der Sammlung von Küchenabfällen sollte auf Sauberkeit geachtet werden“, nennt die Kreisverwaltung eine erste Maßnahme. Abfälle sollten in gut verschlossenen Behältern gesammelt und möglichst täglich in die Biotonne entleert werden. Um Flüssigkeit zu binden und Fliegen fernzuhalten, ist es empfohlen, feuchte oder stark riechende Reste vorher in Zeitungspapier einzuwickeln.
Trockene Tonne als Schutzmaßnahme
„Je trockener die Biotonne, desto weniger Maden“, erklärt Alina Kempa aus der Abteilung Umwelt und Abfall. „Wer zusätzlich Papiertüten, Zeitungs- oder Küchenpapier einsetzt und die Tonne schattig aufstellt, macht es den Fliegen noch schwerer.“
Damit Fliegen gar nicht erst in den Behälter gelangen, sollte der Deckel zudem immer gut geschlossen bleiben. Außerdem können Essigwasser oder ätherische Öle auf der Innenseite des Deckels zusätzlich abschreckend wirken. Auch mit entsprechenden Duftstoffen beträufelte Filzgleiter oder Teppichstückchen können Schutz bieten: „Diese Gerüche halten Fliegen fern und verringern so deren Eiablage.“
Reinigung und Hausmittel bei Befall
Nach der Leerung der Biotonne empfiehlt es sich, eine Lage zerknülltes Zeitungspapier auf dem Tonnenboden zu verteilen: Das helfe, die Restfeuchtigkeit zu regulieren. Bei Bedarf kann die Tonne auch ausgespült werden. „Wenn die Maden dann doch Einzug in die Tonne gehalten haben, helfen Hausmittel wie Gesteinsmehl oder Algenkalk, die Feuchtigkeit binden“, so der Tipp aus der Kreisverwaltung.
Für manche Tiere stellen Maden jedoch eine nahrhafte Proteinquelle dar. Wer keine Berührungsängste hat, kann die Larven als Tierfutter verwenden oder den Vögeln im Garten überlassen. „Dabei sollte die Biotonne nur kurzzeitig, idealerweise am frühen Morgen, offenstehen, um keine weiteren Fliegen zur Eiablage oder andere Tiere wie Marder oder Ratten anzulocken“, erläutert Alina Kempa.
Bioabfall wird zu Energie und Kompost
Der Bioabfall aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis wird in der Vergärungsanlage der AHE GmbH in Witten weiterverwertet. Dort entstehen aus jährlich rund 26.000 Tonnen Bio- und Grünabfall bis zu 5 Millionen Kilowattstunden Biostrom – ausreichend für mehr als 2400 Vier-Personen-Haushalte. Die entstehende Wärme wird von der Anlage selbst genutzt.
Zusätzlich werden aus den Abfällen etwa 6000 Tonnen hochwertiger Kompost erzeugt, der zur Verbesserung der Bodenqualität beiträgt und den Einsatz von Kunstdünger und Torf reduziert.“ Auf rund 300 Hektar könnte dieser Kompost zur Nährstoffversorgung beitragen und dabei rund 1600 Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen“, so die Kreisverwaltung.
Weitere Informationen zum Thema Bioabfall finden sich unter: www.wirfuerbio.de/erk.