Rönsahl. Gemeinschaft schreiben die Sänger der „Rönsahler Spechtbuben“ groß. Vor ihrer Probe prosteten sie sich mit ihrem heimischen Landbier zu – und unterzeichneten Geburtstagskarten für ihre Mitglieder mit ihrem Logo. Die „Spechtbuben“, die sich mit einem Notenschlüssel samt Specht schmücken, haben einen eigenen Fanshop, samt eigenem Mediengestalter. Sie wollen bekannter werden und Mitglieder gewinnen. 2022 haben sie sich gegründet – als Reaktion auf die Auflösung des Männergesangsvereins (MGV). Aus einer Bierlaune heraus.
„Brauchtum, Tradition und Spaß sind uns wichtig“, betonte Maurice Büchel gegenüber LokalDirekt. „Kneipenkultur und Vereinskultur lösen sich auch auf dem Dorf auf. Wir haben sie in die Wiege gelegt bekommen und möchten sie aufrecht erhalten, um Rönsahl wieder zusammenzuführen“, so Büchel. Dabei handele es sich nicht um eine Pflichtveranstaltung, sondern es sollen junge Männer motiviert werden, Teamgeist zu erleben. Nur eines ist Pflicht: das Mitglied-sein im Brauerei-Verein.
Tradition erhalten
Am besten sollen neue Mitglieder aus Rönsahl und Umgebung kommen, „denn wir möchten die Tradition des MGV am Leben erhalten – hier haben schon unsere Väter und Großväter mitgesungen.“ Mit dabei als Leitstimme bei den „Spechtbuben“: MGV-Urgestein, Beisitzer der Historischen Brennerei und Vorsitzender des Vereins Historische Brennerei Rönsahl Horst Becker.
Im Repertoire: „klassische Lieder“, wie Büchel und Co. sie nennen. Darunter Peter Maffays „Tabaluga“ oder „Rock Mi“ von „voXXclub“. „Natürlich bekommt auch jedes Geburtstagskind von uns ein Ständchen gesungen – vierstimmig. Unser erster privater Auftritt war auf einer Überraschungsfeier“. Am liebsten singen sie deutsch Lieder.
Die selbstständige Chorleiterin Sofia Wawerla aus Meinerzhagen hat die 23 Männer im Alter von 19 bis 80 Jahren seit August 2022 fest im Griff. Sie hatte bereits vorher den MGV dirigiert.
Wawerla gab die ersten Töne zu Beginn des Einsingens am Flügel vor und die Männer brummten die Töne nach. Im Sommer proben sie im oberen Raum, im Winter im Keller mit Keyboard. „Durch das Bierbrauen ist es unten im Winter schön warm“.
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Aus Bierlaune und Facebookpost wurde ein Chor
„Im Sommer vergangenen Jahres hatten wir die Idee. Beim Biertrinken in einer Wipperfürther Kneipe. Der Name war sofort klar.“ Danach posteten die Gründer aus einer Laune heraus eine Facebook-Anzeige, auf die sich Kevin Stubenrauch prompt meldete. Aus dem Spaß wurde ein echtes Projekt. „Ich wusste sofort vier bis fünf Leute, die mitmachen würden“, erinnerte sich Stubenrauch. „Unser erstes Treffen haben wir schon am 14. September gehabt. Wir waren selbst erstaunt, wie schnell es auf einmal losging. Dank Mund-zu-Mund-Propaganda. Damals hatten nämlich wir genau 0,0 Erfahrung mit Singen. Aber Sofia lockt alles aus uns raus“, so Büchel.
Ihren ersten offiziellen Auftritt planen sie für den 9. September im Innenhof des Kiersper Rathauses – zusammen mit dem Männerchor aus Oberbrügge. Ebenfalls unter der Leitung von Wawerla. „Unser Traum: ein Auftritt auf dem Weihnachtsmarkt rund um die Brennerei.“
Rönsahler Spechtbuben: Männerchor aus Rönsahl seit 2022
Kontakt
Maurice Büchel: 0176 / 22354085
Kevin Stubenrauch: 0160 / 1584369
Probe: jeden Mittwoch, 19.45 bis 22 Uhr
Internetseite: www.spechtbuben.de (Hier geht’s zum Bewerbungsformular – nur für Männer; auch Reinschnuppern möglich)
Instagram: /spechtbuben
Facebook: /spechtbuben
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