Das Thema „illegal entsorgter Bauschutt“ ist noch nicht durch. Die Staatsanwaltschaft Hagen hat das Verfahren gegen Unbekannt zwar inzwischen eingestellt, das bestätigte jetzt Bürgermeister Michael Brosch auf Nachfrage von LokalDirekt. Doch laut Recherchen unserer Redaktion prüft aktuell die Abfallwirtschaftsbehörde des Märkischen Kreises, ob es sich bei der Entsorgung um eine Ordnungswidrigkeit (OW) handelt.
Der Bürgermeister wusste ebenfalls, dass die Ermittlungsakten inzwischen beim Kreis liegen, der nun das Vorliegen einer OW prüfe.
Märkischer Kreis äußert sich nicht
Der Märkische Kreis gibt sich bedeckt: „Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu den laufenden Ermittlungen nicht äußern können“, erklärte Pressesprecher Alexander Bange am Donnerstag, 4. Juli, auf Nachfrage von LokalDirekt. Zu den Gründen, warum die Staatsanwaltschaft das Verfahren eingestellt hat, sagte Michael Brosch: „Aufgrund der nochmals ermittelten Werte handelt es sich aus Sicht der Staatsanwaltschaft um keinen gefährlichen Müll.“ Bereits im November stand fest, dass 600 Tonnen, also Dreiviertel der Masse, an Ort und Stelle verbleiben durften (wir berichteten). „Dadurch konnten wir die Hälfte der Kosten einsparen“, so Brosch. Der Rest des Schutts ist bekanntermaßen entsorgt worden.
Ein „Schuldiger“ ist also noch nicht ausfindig gemacht. Das Thema schlug im vergangenen Jahr auch politisch hohe Wellen und gipfelte im Oktober in einer Sonderratssitzung, in der Halvers Lokalpolitiker ihr Misstrauen gegenüber dem Bürgermeister äußerten.