Damit besteht jetzt Klarheit, wo und wann das Ausweichquartier bezogen werden soll. Wegen der geplanten Sanierung der Stadthalle muss die AWO weichen. Was lange als „geheime Kommandosache“ behandelt wurde und für Spekulationen sorgte, machte AWO-Vorsitzender Rolf Puschkarsky am Donnerstagabend, 10. April, öffentlich. Selbst die Riege der ehrenamtlich Aktiven in der AWO wurde lange hingehalten, wo es hingehen sollte.
Ab Ende Juni stehe die Stadthalle nicht mehr zur Verfügung, so Puschkarsky. Bei der Suche nach Ersatz für die dann entfallenden Räumlichkeiten soll das Ladenlokal (ehemals Krankenkasse) dem Verband für die nächsten drei bis dreieinhalb Jahre als Domizil dienen. Die Stadt übernimmt die Miet- und Nebenkosten. Das, so Puschkarsky, sei jüngst im Rat in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen worden. Die Räume können auch von anderen Vereinen oder Organisationen genutzt werden.
Die AWO als „Hauptmieter“ kümmert sich um den Organisationsplan und die Raumvergabe. Damit ändere sich nichts am bisherigen Prozedere, so Puschkarsky. Jetzt schon nutzen etwa der Sozialverband, der Bund der Vertriebenen und KUK zeitweise die Räumlichkeiten im Erdgeschoss der Stadthalle.
Stadt mauert: Bücherei-Standort weiterhin unklar
Mit dem Umzug stehen den Vereinen in den Räumen der ehemalischen Krankenkasse in der Fußgängerzone 160 Quadratmeter an Fläche zur Verfügung. „Da kommen wir gut unter“, zeigte sich der AWO-Chef zufrieden mit der Lösung. Zum 1. August soll das Lokal übernommen, dann noch etwas angepasst und verschönert werden. Ab 1. September will der Verband dann mit seinen Angeboten in der Derschlager Straße präsent sein. Ein Vertrag, der Details der Nutzung regelt, werde noch mit der Stadt abgeschlossen. Der AWO-Vorstand geht davon aus, dass sich regelmäßige Nutzer dann auch an Verbrauchs- und Reinigungskosten beteiligen, die bislang die AWO trägt.
Damit ist zumindest klar, wo ein Nutzer der Stadthalle unterkommt. Was Stadtarchiv oder Stadtbücherei angeht, mauert die Verwaltung weiterhin. Mit ihren Plänen, die Bücherei in den Räumen der Spielhalle (ehemals Aldi-Dach) gegenüber der Stadthalle unterzubringen, war sie gescheitert.