„Diese Entwicklung ist für einen Juni saisontypisch und hauptsächlich auf das saisonale Phänomen zurückzuführen, dass junge Fachkräfte nach Abschluss ihrer Ausbildung nicht immer direkt übernommen werden“, erklärt Stefan Steinkühler, operativer Geschäftsführer der Iserlohner Arbeitsagentur. Die Erfahrung zeige, dass viele schnell wieder eine Anstellung finden und die Arbeitslosigkeit nur von kurzer Dauer ist.

Der Arbeitsmarkt zeige sich insgesamt – wie schon in den vergangenen Monaten – wenig dynamisch: Teilweise schöben Betriebe Neueinstellungen auf die Zeit nach den Sommerferien, ebenso ist Zurückhaltung bei Stellenmeldungen erkennbar: Im Berichtsmonat wurden rund 600 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, knapp 200 weniger als im Vormonat. Weiterhin ist der Großteil der Stellen für Fachkräfte ausgeschrieben.
Mit Blick auf die kommenden Wochen sei mit steigenden Arbeitslosenzahlen zu rechnen, prognostiziert Steinkühler. Hintergrund seien vor allem Entlassungen und Betriebsstillegungen im Industriebereich. Dies stimme sehr bedenklich. „Daher werben wir dafür, die Arbeitsagentur frühzeitig in Veränderungsprozesse in Betrieben einzubeziehen, um gemeinsam Lösungen zum Erhalt von Arbeitsplätzen zu finden“, betont Steinkühler.
Die Zahlen
Insgesamt waren 16.840 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 49 Personen oder 0,3 Prozent mehr. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1299 Personen bzw. 8,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Juni 7,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,9 Prozent.
7194 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 92,0 Prozent (6615 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 76 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 706 Personen.
Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 608 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet (199 weniger als im Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4329 offene Stellen, 253 weniger als im Vormonat und 803 weniger als im Vorjahresmonat.