Der Ortsteil Rotthausen, einst Lehen des Klosters Werden bei Essen/Ruhr, wurde als “Rothonassiu“ um 802 im ersten Werdener Register erwähnt. Die heutige Gastwirtschaft „Zum Nöckel“ hat seinen Ursprung in dem am Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts von Walter Husser erbauten Gasthof, das später von seiner Witwe weitergeführt wurde und in Laufe der Jahre den Namen “Zum Nöckel“ erhielt.

Schon bald erfreute sich der Gasthof großer Beliebtheit; Mehrere Vereine wurden hier gegründet, wie etwa 1925 der Gesangverein Rotthausen oder der Schießclub Rotthausen „Weißer Hirsch“. Auch die Damenrunde an der Theke fand hier statt. Viele ältere Bürger erinnern sich möglicherweise an die 1960er und 1970er Jahre, als das Ehepaar Kapschick das Gasthaus leitete. Viele Familienfeste und Vereinsveranstaltungen wurden hier abgehalten. Seit etlichen Jahren war Bozena Faust die Besitzerin vom “Haus Zum Nöckel“; inzwischen hat sie die Leitung ihrem Sohn übergeben.
Fotogalerie:



Blühende Gastronomie in Dahlerbrück
Dahlerbrück war schon Ende des 19. Jahrhunderts als Sommerfrische und Luftkurort weit bekannt. Daraus ergab sich, dass sich eine vielfältige Gastronomie entwickelte. Auf der Postkarte von 1898 ist das Hotel Henke zu sehen. Neben dem Hotelbetrieb wurden im Hotel auch bis zum Bau des Bahnhofs 1910 die Fahrkarten für die Eisenbahn verkauft.

Eine Feldpostkarte, abgestempelt 30. Juni 1915, zeigt das Hotel Henke mit seinen großen, ansprechenden Räumen. In einer SGV-Broschüre von 1928 warb das Hotel mit dem Titel “Das Volmetal und seine Umgebung“ mit dieser Anzeige. Im Laufe der Jahre wurde das Gebäude für verschiedene Zwecke genutzt, unter anderem waren dort viele Jahre die Büros der Firma ARDA Arnold Reinecke untergebracht. Heute ist dort eine Steuerberater-Kanzlei ansässig.

Ein weiterer Beweis für die reichhaltige Gastronomie in Dahlerbrück war der Gasthof “Zum Glörtal“ von Karl Krägeloh am Mühlenweg, wie eine Postkarte, verschickt im Juli 1901, zeigt. Direkt daneben befand sich seit dem 16. Jahrhundert eine Kornmühle, „Glörmühle“ genannt. Später war in dem Gasthof das Büro der Glörmühle untergebracht. Die Glörmühle stellte ihren Betrieb 1965 ein. Heute befinden sich dort Wohnungen und Büros.

Von „Kaiser Friedrich“ zu „Haus Rafflenbeul“
Im Hause Glörstraße 4 befand sich schon vor 1900 das Restaurant und Pensionshaus „Kaiser Friedrich“. Das untere Foto wurde vom gegenüberliegenden Biergarten aus gemacht. Dort ist heute an der Ecke Glörstrasse und der Lieth ein Parkplatz.

Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte die Umbenennung in „Haus Rafflenbeul“ nach der Inhaberfamilie.

Auf der Karte oben links sieht man die 1844 erbaute steinerne Bogenbrücke, die im Jahre 1954 abgerissen und durch eine neue, den verkehrsgerechtere Brücke ersetzt wurde. Das Haus Glörstraße hat sich im Laufe der Zeit nur wenig verändert. Dort war unter anderem das italienische Restaurant „VERDI“ untergebracht. Unter gleichem Namen kann man nun die Räumlichkeiten für Feiern mit Selbstversorgung anmieten.
„Haus im Dahl“ damaliger Ort der Neujahrsempfänge
Der Gasthof „Haus im Dahl“ wurde 1909 von Wilhelm Dember erbaut und als Restauration geführt.

1919 übernahm Gustav Thienemann das Haus und führte es als Gast- und Landwirtschaft unter dem Namen „Thienemann im Dahl“ fort und baute 1927 einen Saal an. 1948 heiratete Karl Kutsch Anni Thienemann, die Tochter von Gustav Thienemann. 1950 wurde die Landwirtschaft eingestellt. Es war seinerzeit ein weit bekanntes Tanzlokal. 1967 übernahm sein Sohn Gerhard mit seiner Ehefrau Brigitte den elterlichen Betrieb. Sukzessiv wurde der Gasthof erneuert und erweitert, sodass in den variablen Räumen Feiern mit bis zu 100 Personen abgehalten werden konnten. Unter anderem wurde 1980, vor dem Rathausneubau, der Neujahrempfang der Gemeinde Schalksmühle hier veranstaltet.
Vor einigen Jahren musste der Gasthof aus Altersgründen geschlossen werden. Direkt oberhalb der Glörtalsperre befindet sich die Gaststätte „Haus Glörtal“. Diese wurde kurz nach dem Bau der Glörtalsperre in den Jahren 1902 bis 1905 errichtet. Die Talsperre war und ist immer noch ein Anziehungspunkt der näheren und weiteren Umgebung – wir berichteten.
Die Besucher kamen mit Busse besonders aus dem Ruhrgebiet und man erfreute sich an der grünen Umgebung und am Bootsfahren. Nach mehreren Pächterwechseln und Leerständen in der Vergangenheit wird nun das Haus von dem Schalksmühler Jochen Bernsdorf und seinem Team geführt. Aktuell ist dieses jedoch aufgrund der Sanierung der Glörstraße geschlossen.
Anmerkung der Redaktion: Alle verwendeten historischen Bilder sowie Textausschnitte stammen vom Verein für Geschichte und Heimatpflege Schalksmühle.