Sie wollen Alltagshelfer sein. Und somit ist das Franchise-Unternehmen „Homecare“ kein klassischer Pflegedienst, mit dem Irene und Daniel Hamm ab dem 1. Juni in ihre neue berufliche Zukunft starten. Aktuell richten sie ihr Büro in den Räumen des ehemaligen Pflegedienstes „In guten Händen“ an der Lohstraße in Halver ein. Von hier aus wollen sie ihre zukünftigen Alltagshelfer koordinieren, die kreisweit ältere Menschen unterstützen sollen. Ausnahme: Menden, Iserlohn und Hemer.
Zusammen mit den ausgebildeten Altenpflegerinnen Tasja Wiegand und Anja Müller-Grichel – die den Pflegedienst leiten werden – möchten sie da einsetzen, wo die regulären ambulanten Pflegedienste an ihre Grenzen stießen. Die Unternehmer wollen keineswegs als Konkurrenz verstanden oder gar als „noch ein Pflegedienst“ wahrgenommen werden, sagen sie im Gespräch mit LokalDirekt. Sie strebten eine Zusammenarbeit an, wünschen sich, dass langfristig ein Netzwerk entsteht, von dem alle profitieren. „Wir wollen dazu beitragen, dass die Pflege wieder zu dem wird, wozu sie mal gedacht war“, sagt Daniel Hamm. Und zwar, in dem sie den Pflegediensten Arbeit ab- statt wegnehmen.
Alltagshelfer übernehmen Aufgaben des täglichen Lebens
Und das ist die Idee hinter den Alltagshelfern: Die Mitarbeiter von „Homecare“ decken Bereiche des täglichen Lebens ab. Sie übernehmen die Grundpflege ihrer Klienten, Haushaltstätigkeiten oder helfen beim essen. Die Behandlungspflege wiederum – zum Beispiel die Gabe von Medikamenten – übernehmen die ambulanten Pflegedienste. Tasja Wiegand, die bereits viele Jahre in der Altenpflege arbeitete, betont, dass die Zustände in der Branche einfach nicht besser würden.
Es fehle schlichtweg an Zeit. Und die hätten die Alltagshelfer für ihre Klienten. Die Kosten werden je nach Pflegegrad und Umfang von der Pflegekasse übernommen – oder können auch privat getragen werden. Im Falle von Einsätzen nach Krankenhausaufenthalten oder Schwangerschaften, zahlt hingegen die Krankenkasse.
Hinter dem Quereinstieg – beide kommen aus der Automobilbranche – und der Firmengründung stecken persönliche Gründe: Irene Hamm kam vor 33 Jahren aus Russland nach Halver. „Bei uns ist es selbstverständlich, dass die Großeltern dazugehören und zu Hause alt werden dürfen.“
Die Gründerin erzählt, dass sie sich acht Jahre um die Oma ihres Mannes kümmerte und auch stets für Ältere in ihrem Umfeld da war. Auf der Suche nach einem Job, der sinnvoll ist und in dem sie Menschen helfen kann, stieß sie auf das Konzept der Alltagshelfer. „Man tut etwas Gutes und bekommt etwas Gutes zurück“, sagt die Halveranerin.
Bewerbungen jederzeit möglich
Ab dem 1. Juni möchten die vier mit „Homecare“ an den Start gehen. Bis dahin werden sie noch einige Bewerbungsgespräche führen. Noch haben sie keine Alltagshelfer eingestellt, was wiederum auch bedeutet: Bewerbungen sind willkommen. Vom 18-jährigen Schüler bis zum Rentner könne jeder ein „Alltagshelfer“ werden. Einzige Voraussetzung ist die Teilnahme an einem 40 Stunden umfassendem Kurs, in dem alles Wichtige vermittelt wird.
Ambulanter Betreuungs- und Pflegedienst „Homecare“
Lohstraße 16
58553 Halver
02353 / 6359300
homecare-alltagshelfer.de/halver/
Tag der offenen Tür
Am 1. Juni findet ab 12 Uhr ein Tag der offenen Tür statt.