Die Bürgermeisterin ist zum Termin unterwegs und schon beginnt das rege Treiben im Amtshaus. Das Büro der Chefin wird mit Luftballons, Luftschlangen und alten Fotos zum Partysaal umfunktioniert und geschmückt. Ein Team von Verwaltungsmitarbeitern gibt alles. Denn genau 40 Jahre ist Birgit Tupat nun in der Gemeindeverwaltung tätig. Und sie staunt nicht schlecht, als sie am nächsten Morgen zur Arbeit kommt.

Es war die Zeit von Herbert Grote und Herbert Ferreau als Birgit Tupat ihre Ausbildung bei der Gemeinde begann. Damals war Vieles noch anders als heute. "Wir durften uns nicht aussuchen, welcher Fachbereich uns interessierte. Gleitzeit war nur für die älteren Kollegen und einen Personalrat oder ähnliches gab es nicht", erinnert sich die Bürgermeisterin. Sie sei dennoch glücklich über die Ausbildungsstelle gewesen. Sie hatte schon etliche Bewerbungen geschrieben, als sie die Stellenanzeige in der Zeitung sah. "Wir waren ein extrem geburtenstarker Jahrgang. Da war es noch schwer, eine gute Ausbildungsstelle zu bekommen", erzählt Birgit Tupat.

In 40 Jahren ist viel passiert. Sie hat fast alle Fachbereiche durchlaufen und festgestellt, welche Bereiche ihr mehr und welche ihr weniger liegen. Die Kämmerei war gar nicht ihr Ding. "Ich konnte mich da hineinfuchsen und konnte auch die Arbeit, aber Freude hat mir das nicht wirklich bereitet", gibt sie lachend zu. Doch auch außerhalb des Schreibtischs ist in all den Jahren natürlich viel passiert.

Betriebsausflüge beispielsweise. Einer davon ist ihr noch in ganz besonderer Erinnerung: "Wir haben eine Kanutour gemacht. Ich saß im Boot mit Dirk Röding und Gabriele Balzukat. "Ich glaube Dirk Röding gibt uns immer noch die Schuld. Aber eigentlich war er es, der das Schiff zum kentern brachte", erzählt sie lachend. Röding sei aufgestanden, das Kanu ins Wanken geraten und dann seien sie umgekippt: "Unsere Klamotten sogen sich sofort voll und meine Regenjacke blähte sich auf. Herbert Ferreau rannte am Ufer entlang und hatte sichtlich Angst, dass wir jetzt absaufen würden." Wie sie wieder an Land kamen, weiß sie nicht mehr. Aber an den "ollen" Jogginganzug, den sie dann von irgendwem bekam, kann sie sich noch erinnern. "Das war die letzte Kanu-Tour der Verwaltung", sagt sie lachend. Gefeiert wird aber immer noch. Geburtstage beispielsweise. Das gute Miteinander sei wichtig.

Birgit Tupat selbst fand in ihren Kollegen - insbesondere in Gabriele Balzukat - Freunde fürs Leben, die auch außerhalb der Amtshaus-Mauern viel gemeinsam erleben.