Der gute Lauf der SGSH Dragons wird am Freitagabend, 21. November, im direkten Duell im Keller der Dritten Liga Süd-West beendet: Mit 33:36 (18:15) unterliegen die Faßbender-Schützlinge dem TuS 82 Opladen und verpassen damit einen großen Sprung in ruhigere Gewässer, während Opladen sich vorläufig befreit.

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Kratzen, kämpfen, beißen - Grundtugenden und erste Wahl eines Teams der unteren Tabellenregion, sollte man meinen. Treffen zwei solcher Teams aufeinander, ergibt sich daraus instinktiv eine gewisse Erwartungshaltung. Vorweg: Die Handballer der SGSH Dragons und des TuS Opladen haben dieses Bild nicht bestätigt. Der Tabellen-14. und -zwölfte lieferten sich am Freitagabend, 21. November, vor allem im ersten Abschnitt ein abwechslungsreiches und erstaunlich faires Duell. Es wurde um jeden Ball gekämpft, gleichwohl aber bisweilen bei den vielen freien Aktionen - es gab nur eine einzige Zeitstrafe im ersten Abschnitt - auch feines Auge bewiesen und eiskalt zugeschlagen. 

Dabei hatte der SGSH-Mittelblock in den ersten Minuten noch gewisse Einfindungsprobleme, die Gastgeber nutzten die Räume und gingen so problemlos in Front. Liga-Toptorjäger Dasburg erzielte in Hälfte eins beinahe die Hälfte der TuS-Tore im Alleingang, wo bei den Sauerländern die Jaeger-Brüder Felix und Philipp neben Julian Thomas für ordentlich Wirbel sorgten, während Dragons-Schlussmann Luca Jannack nahtlos an seine Top-Leistung gegen Melsungen II anknüpfte und Großchancen vereitelte. So richtig in die Partie kamen die Drachen dann bezeichnenderweise nach dem Timeout des TuS Opladen bei eigener Führung (7:5, 12.). Die Hausherren verloren völlig den Faden und gewährten der besser eingestellten SGSH einen 4:0-Lauf zum 7:9 (15.). 

Jaeger-Show in Opladen 

In der Folge waren die Gebrüder Jaeger vorne wie hinten überall zu finden, beide setzten immer wieder wichtige Akzente. Nachdem Jannack auch den einzigen Siebenmeter der ersten Halbzeit entschärft hatte, machte die Faßbender-Sieben aus einem -3 binnen weniger Zeigerumdrehungen ein +5 (8:13, 19.). Auch Lars Faßbender zog kurz darauf das erste Timeout - und plötzlich waren die Gastgeber wieder aktiver. Ganz allmählich schlichen sie sich wieder an die Sauerländer heran - mit Anbruch der letzten Minute schmolz der Vorsprung in einer hintenraus schwungvollen ersten Hälfte auf +2 (15:17), ehe Julian Athanassoglou den 15:18-Pausenstand herstellte - auch, weil Jannack die Murmel mit Ablauf der Zeit festhielt. 

In die zweite Hälfte startete Opladen aufgrund der Zeitstrafe mit sieben Feldspielern - und ließ sich vom Anwurf weg nicht mehr abschütteln. Die meiste Zeit füllten beide Teams ihre Konten im Gleichschritt; wenn die Dragons mal auf zwei Tore vorausgingen, hatte der Gastgeber nun bessere Antworten parat und in Keeper Beckert einen im zweiten Durchgang wesentlich größeren Faktor in den eigenen Reihen. Geprägt durch viele kleinere Unterbrechungen, die das Spiel insgesamt deutlich hakeliger machten, fand  sich Opladen besser mit den Umständen zurecht und glich aus (25:25, 46.). Zwar gelang es der Faßbender-Sieben, kurz wieder zu übernehmen. Dass Momentum hatte sich aber bereits verschoben - und spiegelte sich kurze Zeit später auch im Ergebnis wider - Führungswechsel (28:27, 51.). 

Unterzahl und ausbleibende Offensivpower: TuS bestraft inkonstante SGSH

 Mit der Zeitstrafe für Christoph Börner (52.) kippte die Partie dann endgültig in Richtung Opladen. Defensiv gelang es den Sauerländern nicht, die Hausherren zu verteidigen und offensiv ging der Faßbender-Sieben der Esprit der ersten Hälfte immer weiter ab. Zwei Timeouts später war der TuS bereits auf vier Tore enteilt (33:29, 56.). Zwischenzeitlich standen die Dragons gar selbst mit -5 in der Kreide, mehr als Ergebniskosmetik war allerdings bereits runde fünf Minuten vor dem Ende nicht mehr drin. 

Die SGSH Dragons spielen zwei Hälften mit zwei Gesichtern, fangen sich erneut weit mehr als 30 Gegentore, unterliegen in dem so wichtigen Spiel gegen den TuS Opladen am Ende nicht nötigerweise mit 33:36 und verpassen dadurch einen großen Schritt in Richtung über den Strich. Nach der Ligapause bietet sich am Samstag, 13. Dezember, gegen das drittplatzierte Gelnhausen die nächste Möglichkeit auf Punkte - es kommt die aktuell stärkte Defensive der Liga ins Sauerland. 

Match Facts

TuS 82 Opladen 36:33 SGSH Dragons

SGSH Dragons: von Oepen, Gipperich, Panisic (4), Gernus (1), Thomas (7/3), Plate (1), Austermann, N. Jannack, L. Jannack, Athanassoglou (4), Börner, F. Jaeger (10), P. Jaeger (6), Potgeter, Voss.

Schiedsrichter: Mandana Khalil, Elfi Oliger.

Siebenmeter: TuS 2/3 (verworfen: Schmitz/1) - SGSH 3/3

Zeitstrafen: TuS 3 - SGSH 3