Für den Märkischen Kreis weist die Statistik des Sauerland-Tourismus bei 163.168 Ankünften 324.316 Übernachtungen für das vergangene Jahr aus. Das bedeutet statistisch, die Gäste blieben zweieinhalb Tage. Alle Angaben der Tourismusstatistik beziehen sich auf geöffnete Beherbergungsbetriebe, die im Berichtszeitraum mindestens zehn Gästebetten angeboten hatten.
Im Märkischen Kreis bieten 93 Betriebe 3165 Gästebetten an
Für den Märkischen Kreis bedeutet dies mit Stichtag Dezember 2022 genau 93 geöffnete Betriebe, die zusammen 3.165 Betten anbieten. Die Unternehmen verteilen sich lt. IT-NRW wie folgt auf die einzelnen Städte und Gemeinden: Altena 7, Balve 9, Halver 2, Hemer 8, Herscheid 2, Iserlohn 13, Kierspe 1, Lüdenscheid 12, Meinerzhagen 8, Menden 10, Nachrodt-Wiblingwerde 3, Neuenrade 7, Plettenberg 8 und Werdohl 3. Einzig in Schalksmühle gibt es kein Hotel, einen Gasthof oder eine Pension.
Neues Tourismus-Konzept geplant
Der Kreis arbeitet aktuell mit seinen Städten und Gemeinden an einem neuen Tourismus-Konzept. Bei dessen Entwicklung begleitet ein erfahrener Marken-Experte den Kreis und die Kommunen, dem das Märkische Sauerland schon seit vielen Jahren bekannt ist. Um erfolgreich im Bereich Tourismus zu sein, muss man wissen: Wo liegt die DNA einer Region? Und: Welche Schlussfolgerungen sind daraus für den Lebensraum und natürlich auch für den Tourismus abzuleiten?
So eine Studie ist nicht neu. Im Jahr 2009 erstellte die Firma diw-Consulting aus Berlin eine umfassende Tourismusstrategie für den Märkischen Kreis. Auch seinerzeit waren die Städte und Gemeinden, der Freizeit- und Tourismusverband Märkisches Sauerland e.V. (FTV), die SIHK, der Hotel- und Gaststättenverband sowie die Touristiker aus den Städten und Gemeinden beteiligt. Das Gutachten ließ sich der Kreis seinerzeit 64.241,41 Euro kosten.
Ein Ergebnis war die Bildung sogenannter touristischer Regionen im Märkischen Kreis. Die seien mittlerweile etabliert und selbstverständlich am neuen Tourismuskonzept beteiligt, so der Märkische Kreis auf Anfrage. „Auch die Erkenntnisse des damaligen Konzeptes fließen in die weitere Arbeit ein und bilden damit als ein Baustein eine gute Grundlage für den Prozess.“

Eine der Triebfedern der Tourismusförderung im Märkischen Kreis ist der Freizeit- und Tourismusverband (FTV). Organisatorisch angesiedelt ist der FTV beim Fachdienst Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises, aktuell ist CDU-Kreistagsabgeordnete Kirsten Jütte aus Plettenberg Vorsitzende. Der Kreis zahlt auch die Geschäftsführerin und darüber hinaus einen jährlichen Vereinsbeitrag in Höhe von 5120 Euro. Als regionale Dachorganisation wahrt, koordiniert und fördert der FTV die Interessen des Tourismus und der Freizeitwirtschaft. Im Fokus stehen dabei die Netzwerkarbeit sowie der Informations- und Erfahrungsaustausch mit allen 15 Städten und Gemeinden des Kreises. Der Vorstand trifft sich alle drei Monate, einmal jährlich ist die Mitgliederversammlung.
Im Mittelpunkt der Arbeit stehen unter anderem folgende Themen:
- Aufbau und Pflege der Webseite www.maerkisches-sauerland.com
- Datenbankmanagement
- Inhalte für die Social-Media-Kanäle
- Storytelling: Ideen aus dem MK
- Kooperationsmöglichkeiten
- Vorstellung neuer Projekte, z. B. „Fahrradfreundliche Gastronomie“
- Gemeinsame Marketingaktionen
- Zertifizierung von Ferienwohnungen
- Qualität der touristischen Angebote
Im Internet wird der Kreis als attraktive Region mit 220 Freizeitangeboten, 300 Gastgebern und 220 Wander- und Radwegen beworben. Darunter auch der „Sauerland Höhenflug“ sowie der „Historische Drahthandelsweg“. Die Aktivitäten des FTV sowie des mit ihm verbundenen Sauerland-Tourismus mit Sitz in Schmallenberg genügen offenbar nicht.
Jetzt also eine neue Analyse. Dafür stehen Fragen im Mittelpunkt wie zum Beispiel: Was ist die Kreis-DNA? Was ist typisch? Und wo liegen die Stärken der hiesigen Region? Im ersten Schritt wird eine Vielzahl an Daten und Fakten über den Kreis gesammelt: über naturräumliche Gegebenheiten, Klima und Fauna, Topographie, kulturelle Besonderheiten, aber auch über Mentalität, Brauchtümer, historische Bauten und vieles mehr. Unter Berücksichtigung zahlreicher Faktoren soll so dann ein touristischer Markenkern des Märkischen Kreises entwickelt werden.
Nach der Analyse folgt eine Konzeptionierung. Am Ende soll ein konkreter Entwicklungsplan im Bereich Tourismus mit allen Akteuren erarbeitet werden. Ausreichende Finanzmittel sind laut Kreis im Haushalt veranschlagt. Bereits verausgabt für den Starter-Workshop mit den 15 Kommunen sind 2153,16 Euro; schon beauftragt ist die Heritage-Analyse für 15.000 Euro.
IT.NRW verzeichnet im Jahr 2022 1,4 Millionen Gästeankünfte in NRW
Die Zahl der Übernachtungen in den nordrhein-westfälischen Beherbergungsbetrieben ist im Januar mit rund 3,3 Millionen um 54,4 Prozent höher gewesen als im Januar 2022 (damals: 2,1 Millionen). Sie war aber um 9,0 Prozent niedriger als im Januar 2020 (damals: 3,6 Millionen). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, stieg die Gesamtzahl der Gästeankünfte gegenüber Januar 2022 (damals: 784 878) um 77,7 Prozent auf 1,4 Millionen. Sie war aber im Vergleich zu Januar 2020 (damals: 1,6 Millionen) um 14,8 Prozent niedriger.
Die Zahl der Gäste aus dem Ausland war mit 285 156 um 101,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor (damals: 141 725). Im Vergleich zu Januar 2020 (366 251) ist allerdings ein Rückgang um 22,1 Prozent zu konstatieren.