„Im vergangenen Jahr waren es 120. Unzufrieden bin ich aber nicht. Jedes Paket ist gut und bereitet einem Kind eine Freude und darauf kommt es doch an“, sagt sie. 67 Pakete wurden bei ihr und ihrem Mann in Rennerde abgegeben, die restlichen bei der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Nachrodt an der Wiblingwerder Straße. „Die meisten Päckchen waren wirklich schön. Sowohl von der Gestaltung als auch vom Inhalt. Und die, die nicht schön waren oder richtig gepackt, haben wir halt schön gemacht“, erzählt Anke Schulte. So sei nicht jeder Schuhkarton weihnachtlich verpackt gewesen, das hätte sie dann übernommen. In Kisten, die nicht ganz so abwechslungsreich waren, wurde noch nachgebessert. „Es gab Kartons, da war nur Kleidung drin, da haben wir dann noch etwas Spielzeug reingetan“, verrät die Rennerderin.
Einige Spender hätten es aber auch zu gut gemeint mit dem einpacken: „Die haben den ganzen Karton eingewickelt. Das mussten wir dann nochmal auspacken“, erklärt Schulte. Denn bevor die Päckchen weiter zur regionalen Sammenstelle gehen, muss jeder Schuhkarton kontrolliert werden. Zum einen damit die Altersangaben stimmen, aber auch damit nur Dinge enthalten sind, die auch wirklich hinein dürfen. Bestimmte Lebensmittel oder Kriegsspielzeug dürfen beispielsweise nicht verschickt werden. Das musste dann wieder ausgeräumt werden.
Viele Spender sind routiniert, beteiligen sich seit Jahren an der Aktion. „Eine Nachbarin ist mit ihrem Schuhkarton unterm Arm durch die ganze Stadt getingelt, damit sie direkt sehen konnte, wie viel noch rein passt, sonst verschätzt man sich schnell. Jeder hat so seine eigene Strategie entwickelt“, berichtet Anke Schulte. 21 der 67 Pakete, die heute noch bei Familie Schulte lagern, stammen aus dem kleinen Dorf Rennerde. Dort ist die Aktion seit Jahren verankert. Bis Anke Schulte die Aktion übernahm, waren es ihre Nachbarn Hermann und Inge Hülle die Jahr für Jahr Päckchen sammelten und packten.
Heute Abend werden die Pakete aus Nachrodt-Wiblingwerde dann weiter an die zentralen Sammelstellen gegeben. Die meisten Pakete aus dieser Region gehen dann an arme Kinder aus Osteuropa. In den Paketen befinden sich neben Spielzeug meist auch Kleidung, Hygieneartikel und Schulmaterialien.