Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing ist in Lüdenscheid. Am Donnerstagvormittag, 11. August, traf er unter der Rahmedetalbrücke an der Altenaer Straße ein und machte sich zunächst ein Bild von der gesperrten A45-Brücke und den derzeit im Umfeld laufenden Vorbereitungsarbeiten auf die Sprengung. Die alte Brücke soll – das bestätigte der Minister einmal mehr – Ende des Jahres fallen. Die Frage, wann die neue Brücke steht, konnte Wissing indes nicht beantworten, der Neubau werde „mit maximaler Beschleunigung vorangetrieben“. Man nutze jede Möglichkeit, das Verfahren voranzutreiben.
Er wolle sich „ein Bild machen, vom derzeitigen Stand der Dinge“ sagte Wissing im Rahmen des Pressetermins unter der sengenden August-Sonne Lüdenscheids. Eindrücke sammeln, bevor er am Nachmittag ab 15.30 Uhr im Innenhof der Stadtwerke auf Bürger, Anwohner und Betroffene aus der Wirtschaft trifft.
„Die Situation ist extrem schwierig“, gab Wissing vor den Journalisten, Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer und dem Geschäftsführer der Autobahn GmbH des Bundes, Stephan Krenz, zu.
Wissing beteuerte, er habe sich seit Beginn der Sperrung im Dezember 2021 „regelmäßig und in kurzen Abständen mit der Brücke befasst“ und er habe sofort Maßnahmen ergriffen, um „die Sache“ mit „maximaler Beschleunigung voranzutreiben“. Er sei über alle Details informiert. Heute, so Wissing, wolle er vor Ort mit den Menschen ins Gespräch kommen und „zuhören“. „Ich weiß, wie hart die Menschen hier getroffen sind in ihrem Lebensalltag und wie wichtig es ist, dass wir einander zuhören“, so Wissing. Man könne nicht „rückwirkend regieren“, aber er sei fest entschlossen, „jetzt alles so schnell wie möglich zu tun“.
In diesem Zusammenhang sprach der Minister die Änderung des Bundesfernstraßengesetzes an: „Wir sind hier nicht nur besonders schnell unterwegs, sondern wir führen alles parallel durch, damit am Ende der eine Schritt nicht nach dem anderen, sondern alles gleichzeitig erfolgen kann.“
Alle Möglichkeiten zur Umleitung des Fernverkehrs würden derzeit geprüft, sagte Wissing. Sie würden umgesetzt, wo immer es geht. „Die jetzige Umleitungssituation ist nicht zufriedenstellend. Wir wollen deshalb Verbesserungen auf den Weg bringen.“ Explizit sprach Wissing hier von der Bundesstraße 54, die aufgrund zu niedriger Brücken derzeit nicht auf ganzer Strecke von Lkw befahren werden kann. Wissing bestätigte, es sei veranlasst, Straßen „tiefer legen“ zu wollen.
Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes, führte Volker Wissing über die Arbeitsfläche unter der Rahmedetalbrücke. Derzeit werden an 40 Stellen Bohrungen durchgeführt. Die Baugrunduntersuchungen sind vorbereitend für den Neubau der Brücke. Sauerwein-Braksiek erklärte zudem, dass rund 60.000 Tonnen Material für ein Fallbett aufgeschüttet werden müssen, in das die Brücke bestenfalls gerade hineinfällt. „Wie gerade müssen Sie das hier bekommen?“, fragte Wissing die Direktorin angesichts der extremen Höhenunterschiede unter der Brücke. „So gerade, dass wir eine Ebene bekommen, eine Matratze sozusagen.“ Am 27. Juli lief die Ausschreibung für die Sprengungsarbeiten der Rahmedetalbrücke aus. Bis zur Sprengung Ende des Jahres muss der Auftrag vergeben und die Matratze „aufgeschüttet“ sein.
Unter der Brücke finden derzeit Baugrunduntersuchungen statt. Hierzu werden an 40 Stellen Bohrungen durchgeführt. -Video: Shada Karnib / LokalDirekt
Bildergalerie zum Volker Wissing-Besuch am Donnerstagvormittag: