Ein gutes Händchen bewies die Plettenberger KulTour mit dem Finale der diesjährigen Reihe KulTour-Lichter. Nach dem amüsanten Theaterstück „Achtsam Morden“ in der vergangenen Woche stand am Freitag, 12. Dezember, das letzte Ereignis der Veranstaltungsreihe an. Es handelte sich um die Wissenschaftsshow „Die Physikanten“.
Nach zwei Aufführungen am Vormittag für Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Realschule und des Albert-Schweitzer-Gymnasiums waren am frühen Abend etwa 300 Gäste in die Aula des Schulzentrums in Böddinghausen geströmt. Viele Kinder und Jugendliche wurden von Eltern oder Großeltern begleitet. Und sie genossen, so viel vorab, einen wundervollen, unterhaltsamen, lehrreichen und actionreichen Abend.
Der Diplom-Physiker Marcus Weber alias Herr Markus und der Schauspieler Hartmut Lehnert alias Professor Dr. Liebermann zogen alle Register der Physik, um diese anschaulich auf der Bühne zu präsentieren. „Learning by burning“ lautete die Begrüßung der zwei Akteure. Es bedeutet auf Deutsch wörtlich „Lernen durch Verbrennen“ Aber so weit kam es an diesem Abend nicht.
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Es ging los mit Beispielen zur Rotationslehre und zur Strömungsdynamik. Das Wasserglas, das trotz einer 180-Grad-Drehung bedingt durch die Fliehkraft nicht auslief. Danach das Experiment Laser trifft Solarzelle und erzeugt Töne, anschließend dann die Erzeugung von Elektrizität nur mit PVC-Folie, Kunststoffstab und Küchentuch. Ein langgezogenes „Aaah“ des aufmerksamen Publikums begrüßte jedes neue Experiment. Und es wurde noch etliche Male das „Aaah“ gegeben. Nikita aus dem Publikum durfte aktiv das 300.000-Volt-Gefühl genießen und erleben, wie sich der Rotor auf dem aufgesetzten Helm drehte. Felix wurde als nächster Besucher ausgewählt, an einem Unterdruckexperiment teilzunehmen. Herr Marcus und der Professor löschten Kerzen mit Luftdruck, veranschaulichten die Funktionsweise eines Motors.
Scherzhaft stellen sie infrage, ob Thomas Edison wirklich die Glühbirne erfunden habe oder ob diese Errungenschaft nicht eigentlich „Harry von der Gurke“ zugesprochen werden müsste. Der menschliche Stromkreis wurde sehr anschaulich auf der Bühne mit einigen Freiwilligen gezeigt.
Nach einer kleinen Pause wurde das Thema Wasserstoff aufgegriffen, bevor es über den Prototyp einer Dampfmaschine zur sehr beeindruckenden Implosion eines Blechfasses auf der Bühne kam. Druckluft ließ einen Ball jonglieren und ein Schraubendreher wurde über dem Kopf von Matthias von A nach B befördert. Atemberaubend!
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Ein weiterer Höhepunkt war das Gravitationsexperiment, bei dem vier starken Kerlen buchstäblich der Stuhl unter dem Hintern weggezogen wurde. Gegen Ende der Veranstaltung gab es noch den Versuch, einen Ballon in einem Hohlspiegel per Blitzlicht zum Platzen zu bringen. Es klappte natürlich! Die Darstellung von Wetterphänomenen mit flüssigem Stickstoff, das Verschwinden von Plastikhund Lumpi und dessen Wiederauferstehung beendeten einen tollen Abend. Starker Beifall begleitete die beiden Künstler von der Bühne in den wohlverdienten Feierabend.









