Ein Mix aus Tradition und Innovation soll dem historischen Gelände neues Leben einhauchen: „Alle drei Konzepte haben ihren ganz eigenen Charme mit ihren ganz eigenen Schwerpunkten und doch haben alle eins gemeinsam“, sagte Bürgermeister Michael Brosch im Rahmen der Ratssitzung am Dienstag, 20. Juni.
In Kürze startet die Investorenausschreibung – und die Studenten lieferten neue Impulse für die Konzepterstellung. Mit ihren Ideen brächten sie das Denken der jungen Generation zum Wohnen, Leben, Verweilen und Teilen näher, so Brosch. Das Wippermanngelände sei das wichtigste und zentralste Gelände der Stadt, das noch gestaltbar sei.
Im Januar hatte die Stadt Halver den bundesweiten Wettbewerb fürs Kreativquartier Wippermann gestartet, Ende März präsentierte Kämmerer Simon Thienel die ersten Ideen. Und nun erhielten die Studenten die Auszeichnung für ihre Arbeit. Die Jury achtete dabei besonders auf folgende Kernpunkte: die Soziale Idee, Kreativität sowie Nachhaltigkeit und Neues Wohnen. Auch Stadtbild prägend und „verbindend“ zum Kulturbahnhof sollte es sein.
Und das sind die Gewinner & ihre Ideen:
Gruppe 1 von der Uni Münster: Anna Meetz und Kristian Schacher
„Das Team Meetz/Schacher überzeugte dabei insbesondere mit ihrer Idee des „Green Village“ und dem Aspekt, gemeinsam urban gardening zu betreiben und somit nachhaltiges Leben in das Stadtleben zu integrieren und das Wippermann-Areal sozusagen als Rastplatz zum Verweilen, zwischenzeitlichem Wohnen und Co-Worken zu verstehen.
Das angedachte Baum-Café sticht als Einzigartigkeit besonders hervor, so könnte man die Erhebung an dieser Stelle durchaus als historisches re-greening des heute nicht mehr in die Höhe ragenden Schornsteins der Wippermann-Fabrik verstehen. Die Idee Tiny Houses in diese Fläche zu integrieren und daneben ein für viele Anspruchsgruppen kleines Stadthotel mit einem Blick über Halver anzusiedeln, findet die Jury mutig, aber nicht unmöglich.“ (Jury-Urteil im Wortlaut)
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Gruppe 2 von der Hochschule OWL-Standort Detmold: David Gergis und Sebastian Bange
„Das Team Bange und Geries betrachtet das Gelände aus verschiedenen drei achsensförmigen Blickwinkeln und beschreibt seine Idee mit den Kernpunkten „Halver- Geschichte- Zukunft- Lebendigkeit“. Hervorzuheben ist hier die Variante der Wiederverwertung des Ist- Bestandes, Recycling der vorhandenen Baukörper.
Dabei bedenken sie, dass das Leben, auch das Stadtleben, nicht für alle Zeiten gleich bleibt und ziehen Veränderungsmöglichkeiten mit in ihre Planungen mit ein, so dass das Gelände in evtl. 20 Jahren divers nutzbar ist. Weiterhin fließen Überlegungen zu Retentionsflächen, Freiflächen und Entwässerungsvarianten gekonnt in ihre Idee mit ein.“ (Jury-Urteil im Wortlaut)
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Gruppe 3 von der TU Dortmund: Malte Meil und Lukas Hahn
„Das Wippermann-Village by Meil und Hahn setzt die Schwerpunkte „Grün, Identitätsstiftend. Vernetzt“ und bindet den benachbarten Werkhof auf interessante Weise mit ein. So könnten die Bürger der Stadt zusammen mit dem Werkhof „werkeln“.
Die von den Kandidaten gesetzte Leitachsen sind überzeugend durchdacht und die komplett Auto freie Zone wird durch eine in die Mulde des Geländes gelegte Tiefgarage „untermauert“, so dass hier das eine das andere nicht ausschließt, sondern gekonnt miteinander kombiniert.
Auf dem gesamten Areal legen die Kandidaten viel Mühe in das Thema Barrierefreiheit und denken den Quartiersgedanken in Kombination mit betreutem Wohnen, zeitweisem Wohnen und einer Anlaufstelle (Quartiersmanagement und DRK-Büro) sehr erfrischend neu. Sie geben dem zentralen Ort den Namen Wippermann-Platz und beziehen aktuelle politische Themen Halvers mit in ihre Überlegungen mit ein.“ (Jury-Urteil im Wortlaut)
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Gesamtfazit: „Ein Mix aus allen hätte die größte Siegchance gehabt“
„Aus jedem der drei Entwürfe nehmen wir etwas mit, jeder einzelne hat seine besonderen Schwerpunkte und ein Mix aus diesen drei Konzepten hätte heute die größte Siegchance gehabt“, sagte Michael Brosch. Somit erklärte die Jury alle drei Teams zu Gewinnern und zeichnete sie für ihre herausragenden Leistungen beim Studierendenwettbewerb der Stadt Halver zur Entwicklung des Wippermann Geländes aus.
Die Gesamtpreissumme wurde gedrittelt und in drei gleichen Teilen ausgezahlt. Jedes Team erhielt 1500 Euro (750 Euro pro Person) sowie 200 Euro als Anerkennung (100 Euro pro Person).
Anerkennungspreis für sozialen Ansatz
Dr. Axel Wippermann verlieh einen zusätzlichen Ehrenpreis, der eine Reise nach Berlin sowie eine Architektur-Führung beinhaltet – inklusive Eintritt und DB-Ticket: „Diesen Anerkennungspreis erhielten Hahn und Meil für den sozialen Ansatz zur Einbeziehung des vorhandenen Werkhofs sowie für ihre durchdachte Barrierefreiheit in Kombination mit einer lösungsorientierten und architektonisch gekonnten Idee eines Auto freien Areals mit Tiefgaragen.“
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