Auf der Hohen Molmert entstehen fünf Windkraftwerke. Bauherrin ist die P-Wind Plettenberg GmbH. Mitglieder der CDU Plettenberg ließen sich von den beiden Geschäftsführern Jörg Frommann und Stefan Quinkert das Vorhaben erläutern.
„Wir wollen ein paar Vorurteile ausräumen“, erklärte CDU-Stadtverbandsvorsitzender Torben Hamme. Angesichts der umfangreichen Erdarbeiten auf der Hohen Molmert wurden kritische Stimmen vor allem in sozialen Medien laut.
Mischwald wird Fläche aufwerten
„Das sieht jetzt gewaltig aus, wird aber zu einem großen Teil wieder zurückgebaut. Die verbleibende Servicefläche ist wesentlich kleiner“, erklärt Stefan Quinkhardt. Die Umgebung werde mit Mischwald aufgeforstet. Der frühere Fichtenbestand war ein Opfer der Borkenkäfer-Kalamität geworden. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens sei das Biotop bewertet worden. Durch die geplanten Maßnahmen würde die Fläche mehr Biotoppunkte haben als vorher, ergänzte Jörg Frommann.
Der Windpark am Grävinglöh wird fünf Windenergieanlagen umfassen. Vier Anlagen haben eine Nabenhöhe von 164 Metern und eine Gesamthöhe von 250 Metern. Eine Anlage wird bei einer Nabenhöhe von 119 Metern eine Gesamthöhe von 200 Metern haben. Die Nennleistung bei allen fünf Windenergieanlagen liegt bei 7,2 Megawatt, also insgesamt 36 Megawatt. Mit der erwarteten Stromerzeugung von etwa 80 Millionen Kilowattstunden (kWh) können rechnerisch rund 20.000 Haushalte versorgt werden.
Der durch Windkraft erzeugte Strom wird von der Hohen Molmert über eine noch zu errichtende Erdleitung zum Umspannwerk in Köbbinghausen geführt und dort ins Netz eingespeist. Frommann und Quinkert würden gerne auch Plettenberger Unternehmen direkt mit dem Windstrom beliefern. Dafür müssten jedoch zunächst rechtliche und technische Voraussetzungen geschaffen werden, erläuterten sie den CDU-Vertretern.
Das Investitionsvolumen beläuft sich nach Angabe der P-Wind-Plettenberg-Geschäftsführer auf rund 50 Millionen Euro und würde mithilfe der heimischen Geldinstitute Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis, Volksbank in Südwestfalen und Volksbank Sauerland finanziert.
Zuwegung ist zum Teil schon vorhanden
Von Vorteil sei die in Teilen asphaltierte Zuwegung von der Kreisstraße 8 hinauf zur Hohen Molmert. „Wir müssen keine Schneisen schlagen und den Weg nur an einigen Stellen befestigen und verbreitern“, so Quinkert. Der dafür notwendige Schotter werde zu einem großen Teil aus der auf der Hohen Molmert vorkommenden Grauwacke hergestellt. Dadurch würden tausende LKW-Fahrten eingespart.
Voraussichtlich ab Mai des nächsten Jahres wird der Transport der Bauteile für die Windkraftwerke zur Hohen Molmert erfolgen. Ab September oder Oktober 2026 soll der Windstrom eingespeist werden.
Möglich ist auch eine zukünftige Mitnutzung der Windkraftwerke für Zwecke der Telekommunikation. „Strom und Glasfaser dafür sind ja vorhanden“, erwartet Frommann entsprechende Anfragen. „Damit könnte auch das derzeit noch vorhandene Funkloch bei Selscheid gefüllt werden.“
Abschließend betonten Frommann und Quinkert: „Wir sind von hier und gucken auch auf die Windräder. Durch sie niemand durch Geräuschentwicklung oder Schlagschatten beeinträchtigt. Die Waldfläche wird weitestgehend wiederhergestellt und im Vergleich zu vorher aufgewertet.“