Mit 15 bis 20 Kilometern pro Stunde tuckerte die quietschgrüne Ape den Berg in Richtung Wiblingwerde hinauf. Ein fast schon meditatives Fahrerlebnis – sofern man es als Autofahrer dahinter nicht gerade eilig hat. Das Team der Ape steuert an diesem Tag den Hof von Landwirt Dominick Hannuschke an. „Wir dachten, das ist ein passender Rahmen für die Segnung der Erntegaben“, freut sich die Pfarrbeauftragte Sandra Schnell. Die Idee dazu habe allerdings Ursula Schöllnerhans gehabt, die den Landwirt persönlich kennt und den Kontakt herstellte.
Zwischen Kälbern, Rindern und riesigen Weiden wird das Fahrzeug Mitten auf dem Hof geparkt. „Heute haben wir auch etwas zu essen dabei“, erzählt Sandra Schnell lachend. Bei der Tiersegnung habe das nämlich einigen Besuchern gefehlt. Es gibt allerdings keine Waffeln. „Dafür bräuchten wir Strom und wir wissen ja auch gar nicht, wie das Angebot heute angenommen wird“, sagt Schnell. Und so wurden Schnittchen und Butterkuchen gereicht. Das kleine Auto erregt Aufmerksamkeit. Zwar kommen nur sehr wenige Interessierte bewusst mit ihren Erntegaben, dennoch halten immer wieder Spaziergänger an und suchen das Gespräch, denn die Ape bietet die passende Grundlage. „Wir sind von Lenne lebt nicht mehr zurückgekommen, der Tank war leer“, erzählt Schnell und im Nu entsteht ein Gespräch über lustige und weniger lustige Autopannen. Manch einer freut sich auch nur über das Stück Kuchen am Sonntagnachmittag.

Das Ziel, mit der Ape die Kirche zu den Menschen zu bringen, scheint erreicht. Sie ist schon jetzt, wenige Wochen nach dem Start, ein beliebter Treffpunkt geworden. Dabei geht es den Verantwortlichen vor allem um Begegnungen, bei denen buchstäblich über Gott und die Welt geredet wird. Wie gut das klappt, zeigte sich am Sonntagnachmittag – und das nicht so viele Erntegaben gesegnet wurden, war dann auch nicht mehr ganz so wichtig.