„Wir werden unsere Aktionen und Warnstreiks bis zur dritten Verhandlungsrunde Ende März ausweiten, um so ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeber zu erhalten“ beschreibt Bettina Schwerdt, stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin für den ver.di-Bezirk Südwestfalen, die nächsten Schritte.
„Die Beschäftigten sind ziemlich sauer“, sagte sie im Gespräch mit LokalDirekt. Die Arbeitgeber hätten in der zweiten Verhandlungsrunde zwar ein Angebot vorgelegt, aber die Forderungen der Beschäftigten nicht aufgenommen. Die Nöte der Beschäftigten hinsichtlich der Inflation und der steigenden Belastungen würden nicht wahrgenommen.
Die Gewerkschaft kritisiert, dass die Arbeitgeber keine Bereitschaft zeigten, auch nur annähernd auf die geforderte soziale Komponente in Form eines Mindestbetrages einzugehen. Das sei Realitätsverweigerung und nicht wertschätzend gegenüber den Beschäftigten, die täglich und unter erschwerten Bedingungen dafür sorgen, dass auch in schwierigen Zeiten der öffentliche Dienst funktioniere.
Busse, Kitas und Bauhöfe betroffen
Die Ver.di-Geschäftsführerin bemängelt: „Es fehlt eine dauerhafte wirksame soziale Komponente, die Laufzeit von sage und schreibe 27 Monaten ist jenseits von Gut und Böse und das Gesamtvolumen völlig unzureichend.“ Die Forderung von 10,5 Prozent Lohnerhöhung und einer sozialen Komponente, sei „vor allem für die unteren Einkommensgruppen“ unerlässlich.
Zum Warnstreiks sind Beschäftigte in den Verwaltungen, Kitas, Jobcentern, Arbeitsagenturen, Ver- und Entsorgungsbetrieben aufgerufen. Bettina Schwerdt geht davon aus, dass im Märkischen Kreis Mitarbeiter vor allem in den großen Verwaltungen von Kreis und Stadt in Lüdenscheid, bei der MVG, in Kitas und bei den technischen Betrieben wie Bauhöfen beschäftigte zeitweise streiken. „Die Wut ist vor allem in klassischen Arbeitnehmerbereich sehr groß“, so Bettina Schwerdt.
Zentral in Hagen sind für den Bereich Südwestfalen Demonstrationszüge geplant. Auf dem Friedrich-Ebert-Platz in Hagen wird am es am Montag um 9.30 Uhr eine Kundgebung zum Stand der Tarifrunde geben.
Auch die MVG wird am Montag, 27. Februar und am Freitag, 3. März, bestreikt. Aufgrund des Warnstreiks im Öffentlichen Dienst werde es voraussichtlich zu umfangreichen Fahrtausfällen kommen, teilt Pressesprecher Jochen Sulies mit. Aktuell sei nicht absehbar, welche Fahrten der MVG-Dienste ausfallen werden. Bedingt durch den Warnstreik könne auch die telefonische Erreichbarkeit der MVG und die Öffnung der Kunden-Center in Iserlohn und Lüdenscheid (Büssken) eingeschränkt sein.
Zahlreiche Fahrten im Märkischen Kreis führen Auftragnehmer der MVG durch. Diese Fahrten werden möglicherweise nicht bestreikt. Eine Auflistung der Auftragnehmer-Linien gibt’s auf der Homepage der MVG.