In Essen werden noch Bühne und Studio für das WDR-Weihnachtswunder aufgebaut. An der Grundschule Auf der Wahr sind die Schüler schon mittendrin in der Hilfsaktion. Sie lesen vor – gegen eine Spende.

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Unter dem Motto „Gemeinsam gegen den Hunger in der Welt“ ruft das „WDR 2 Weihnachtswunder“ bereits zum vierten Mal zu Spenden auf. Vom 13. bis zum 17. Dezember senden die bekannten WDR-2-Moderator:innen Sabine Heinrich, Steffi Neu, Jan Malte Andresen und Thomas Bug live aus dem Glashaus vom Essener Weihnachtsmarkt. Bei den Aktionen in den Vorjahren wurden bereits mehr als 29 Millionen Euro für Hilfsprojekte in NRW und weltweit gespendet.

Die Schüler der Grundschule Auf der Wahr unterstützen das WDR-Weihnachtswunder.
Foto: Rüdiger Kahlke / LokalDirekt

Diesmal macht die Grundschule Auf der Wahr mit. Die 2. Klassen, insgesamt etwa 100 Kinder, haben sich Geschichten fürs „Vorlesen gegen eine Spende“ ausgesucht. Die Mutter eines Schülers hatte die Idee, die in der Schule zügig umgesetzt wurde. Schulleiterin Christiane Wagner entwarf flugs einen Spenden-Lesepass, in den auch die Spendenhöhe eingetragen wird. Start war am 1. Dezember. Am Montag, 15. Dezember, sollen die Kinder die Spenden mitbringen, die dann an den WDR weitergeleitet werden. Wie, das ließ Christiane Wagner zunächst offen.

Uroma spendet nach Video-Vortrag

Amelie (7) hat bereits 25 Euro erlesen. „Tomte Tummetott“ von Astrid Lindgren ist ihr Favorit. Mit dem Buch im Rucksack klingelte sie bei Nachbarn oder las ihrer Uroma an der Ostsee per Video übers Handy vor. Warum macht sie mit? „Weil ich gerne lese und dabei auch helfen kann“, sagt sie stolz.

Mica (8) liest aus ihrem Lieblingsbuch „Der Bauernhof“. Zehn Euro hat sie vier Tage vor dem Aktionsende schon gesammelt und ist zuversichtlich: „Da kommt noch mehr zusammen für arme Kinder.“ Danilo (7) kennt das WDR-Weihnachtswunder nicht, ist aber mit seinem Buch „Der kleine Igel mit der roten Mütze“ gerne dabei. „Für Menschen, die kein Geld haben“, macht Manuel (7) mit. Eleni, ebenfalls sieben Jahre alt, liest aus „Die drei Fragezeichen“ vor. 18 Euro hat ihr das bisher eingebracht.

Die Aktion „motiviert auch Kinder, die sonst nicht lesen“, weiß Schulleiterin Christiane Wagner. Mindestens zehn Minuten sollten sie täglich lesen. Wer anderen vorliest und Spenden sammelt, kann das auch in seinen „normalen“ Lesepass eintragen. Dieser Nachweis fließt in die Note für Deutsch ein, erläutert Klassenlehrerin Marietta Jürges. Mit der Aktion machen sich die Kinder zudem „Gedanken, wie sie helfen können“, sieht sie einen zusätzlichen Lerneffekt – und sie erfahren, dass „sie nicht zu klein sind, um zu helfen und dass jeder Euro zählt“. Eine Win-win-Situation.