„Und wenn das Trommelfell nicht gerötet ist, ist alles in Ordnung“, erklärt Kinderärztin Dr. Monika Schriever den beiden Viertklässlerinnen. Ilima von der Primusschule und Sagda von der Grundschule Spormecke – die übrigens beide später Ärztinnen werden möchten – hören gebannt zu, und dürfen auch direkt noch einen Blick in die Ohren des jungen Patienten werfen.

Die Kinderärztin, die in Heedfeld ihre Praxis betreibt, nimmt bereits seit 20 Jahren an der Aktion teil – mit Erfolg. „Jedes Jahr kommen Kinder“, erklärt sie im Gespräch mit LokalDirekt. „Und einige davon haben sogar später selbst ein Praktikum, eine Ausbildung oder ein Studium im medizinischen Bereich absolviert.“ Dr. Monika Schriever und ihr Team geben den Kindern die Möglichkeit, ihnen einen ganzen Arbeitstag lang über die Schulter zu schauen. So lernen sie, einen Verband anzulegen, dürfen Zecken und Läuse unter dem Mikroskop betrachten und auch – das Einverständnis der Eltern vorausgesetzt – bei Untersuchungen und Impfungen dabei sein.
Von dreckig zu sauber: Ein Blick hinter die Kulissen der Kläranlage
Auch die vom Ruhrverband in Schalksmühle betriebene Kläranlage öffnete ihre Pforten für die Schüler. Die Abwassermeister Nils Kockskämper und Daniel Schmidt nahmen sich viel Zeit, den interessierten Primusschülern die Anlage zu erklären und zu zeigen: So gab es nicht nur Erklärungen zu den Prozessen in den einzelnen Klärbecken, sondern auch zur Technik, den Walzen und einen Blick ins Labor. Auf die Frage, warum er sich am Stöbertag für eine Besichtigung der Kläranlage entschieden hat, muss Tamo nicht lange überlegen: „Ich wollte die Gelegenheit nutzen, mir alles, was hier passiert, mal erklären zu lassen.“

„Ich mag an dem Beruf besonders, dass er so vielfältig ist“, erklärt Daniel Schmidt im Gespräch mit LokalDirekt. „Er beinhaltet ganz unterschiedliche Komponenten, von Elektrotechnik über Schlosserarbeiten bis hin zu Steuerung und Programmierung ist alles dabei.“ Ein Studium, so erklärt er den Schülern auf die Frage, wie man denn Fachkraft für Abwassertechnik wird, sei dafür nicht erforderlich.
Und tatsächlich konnten sich die Schüler am Ende des Rundgangs vorstellen, beruflich später diese Richtung einzuschlagen, wie sie auf Nachfrage erklären. Und auch auf die Frage, was ihnen denn am besten gefallen hat, müssen sie nicht lange überlegen: „Alles.“

Der Stöbertag findet jährlich für die Viertklässler der beiden Schalksmühler Schulen statt. Angeboten wird er vom Jugendzentrum in Kooperation mit der Gemeindeverwaltung.