Wie sich Trauer anfühlt, wussten die Kinder schon ganz genau. Viele haben schon einen geliebten Menschen verloren oder auch ein Tier. Oder sie waren traurig, weil es Streit gab, sie krank waren oder eine Freundin weggezogen ist. Ins Gespräch kamen die Kinder über die Geschichte vom rosa Elefanten, der traurig war, weil er Abschied nehmen musste von einem Freund, der weggezogen ist. „Unser Ziel ist es, mit den Kindern darüber zu sprechen, was Trauer überhaupt ist und was ihnen in diesen Situationen Trost spendet und sie wieder zum Lächeln bringt“, sagte Gemeindepädagogin Nina Wetzstein.
In dem Buch war es die Eule, die dem traurigen Elefanten Tipps gab. Sie sagte, dass Weinen erlaubt ist und dass es gut ist, den Emotionen Raum zu geben. Außerdem helfe es, sich Freunden oder der Familie anzuvertrauen. „Die Kinder sagten aber auch, dass ihnen zum Beispiel ihre Haustiere mit ganz viel Kuscheln helfen“, erklärte Wetzstein. Außerdem könne man denen alles erzählen, ohne Angst vor komischen Reaktionen zu haben.
„Mir ist es ganz wichtig, dass die Kinder heute mitnehmen, dass sie ihre Gefühle raus lassen können. Das ist ja immer noch nicht selbstverständlich“, sagte die Gemeindepädagogin. Denn immer noch gebe es in den Köpfen Sätze wie „starke Männer weinen nicht“. „Das ist natürlich kompletter Quatsch. Jeder darf weinen, wenn er es braucht“, betonte Nina Wetzstein.

Gemeinsam packten die Kinder dann noch einen ganz besonderen Koffer aus, denn darin waren lauter Dinge, die in solchen Situationen gut tun können: Von Schokolade über Freunde bis hin zu Gott. Schnell entstanden rege Gespräche untereinander. „Wichtig ist, dass es bei Trauer nie ein Richtig oder Falsch gibt. Jeder kann seinen Trostkoffer ganz individuell packen. Und als Joker haben wir Gott, der einfach immer für uns da ist“, erklärte die Gemeindepädagogin.
Gemeinsam malten die Kinder Bilder mit Dingen, die ihnen gut tun. „Oft haben wir ein Haus gesehen, dass für das Zuhause als sicheren Platz steht. Andere malten ihre Familie oder Freunde“, berichtete Nina Wetzstein. Außerdem gestalteten die Kinder individuelle Steine. Wenn es ihnen mal schlecht geht, erinnern sie daran, was sie tun können, damit es ihnen bald wieder besser geht.
Die nächste Aktion für Kinder sind die Himmelsstürmer, das besondere Kindergottesdienst-Format der evangelischen Kirchengemeinde. Die Kinder treffen sich am Samstag von 14.30 bis 17 Uhr im Lutherhaus in Altena.