Das Bautz-Festival lockt auch im fünften Jahr rund 20.000 Zuschauer nach Lüdenscheid. Viele Menschen arbeiten bereits lange im Voraus Hand in Hand, damit am Festival-Wochenende alles reibungslos ablaufen kann. LokalDirekt stellt in der Serie „Behind the Bautz" einige der Personen und Organisationen vor, ohne die das Bautz nicht stattfinden könnte. Den Beginn der Serie macht das DRK, das auf der Veranstaltung dafür Sorge tragen wird, dass kleine und größere Unfälle ohne große Folgen bleiben.

Wenn mehr als 20.000 Menschen aufeinandertreffen, bleibt es nicht aus, dass es zu dem einen oder anderen Unfall kommt. "Das Bautz ist die größte Veranstaltung, für die wir zuständig sind. Umgeknickte Knöchel, Wespenstiche, verlorengegangene Kinder - wir sind Ansprechpartner für all' diese Probleme", beschreibt Kevin Schmidt die Aufgaben, die während des Bautz-Festivals erfahrungsgemäß auf die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zukommen.

Kevin Schmidt, Rotkreuzleiter der Gemeinschaft Brügge
Foto: DRK Lüdenscheid / Karsten Knitschke

Wie bei den meisten großen Musikveranstaltungen gehe es dort sehr friedlich zu. Dennoch gebe es immer wieder kleinere und größere Unfälle. Dann sind die Helfer vom DRK zur Stelle, die sich um Schürfwunden, Verstauchungen oder Insektenstiche kümmern. Aber auch für größere Problem sind die Retter gut ausgerüstet.

Das Wichtigste dabei ist, ein geeignetes Team zusammenzustellen. "Wir sind durchschnittlich mit 70 Kräften pro Tag vertreten", sagt Schmidt. Die meisten davon kommen aus dem DRK in Lüdenscheid, aber Unterstützung gibt es auch von Kameraden aus Menden, Schalksmühle, Hagen oder Kierspe. "Wir haben Helfer aus nahezu jeder Stadt des Märkischen Kreises. Dazu kommen auch Kollegen aus Schwelm und sogar - über persönliche Kontakte - aus der BRK-Bereitschaft Wiesentheid aus Bayern", freut sich Kevin Schmidt.

Die Organisation nimmt den größten Part der Vorbereitungsarbeiten ein. "Im Vergleich zu kleineren Veranstaltungen ist der Administrationsaufwand natürlich deutlich höher", beschreibt Schmidt die Aufgaben des DRK. "Wir müssen nicht nur dafür sorgen, dass genügend Personal zur Verfügung steht, wir brauchen auch entsprechend viele Fahrzeuge, Bekleidung und natürlich medizinisches Equipment - vom Pflaster bis zum Intubationsset muss alles vorhanden sein."

Auf dem Festivalgelände werden zwei Unfallhilfstellen stationiert, die von hilfebedürftigen Personen jederzeit aufgesucht werden können. Dort sind Liegen für bis zu zehn Personen aufgebaut; ein Arzt und medizinisches Fachpersonal kümmern sich um potenzielle Patienten.

Zusätzlich werden Erstversorgungstrupps permanent über die Bautz-Flächen laufen. Sie fallen durch ihre orangen Jacken auf und sind immer ansprechbar. "Durch unsere bunte Kleidung sind wir auch für Kinder, die ihre Eltern auf dem Gelände verloren haben, leicht zu erkennen. Dann helfen wir natürlich auch gern bei der 'Familienzusammenführung'", beschreibt Schmidt eine weitere der vielen Aufgaben für die DRK-Helfer.

Die mobilen Trupps werden auch von der DRK-Leitung losgeschickt, wenn ihr telefonisch ein Notfall gemeldet wird. Die Notfallnummer, über die das Bautz-DRK-Team erreicht werden kann, hängt an allen Ständen auf dem Festivalgelände aus.

"Es ist unser Anspruch, jeden Notfall, der von uns betreut wird, so zu behandeln, dass diese Person im Anschluss weiterfeiern kann", versichert Kevin Schmidt. Bei den vier letzten Bautz-Veranstaltungen gab es keine größeren Verletzungen. "Unsere Hilfe hat sich zum Glück auf kleinere Einsätze wie Wespenstiche, Alkoholprobleme oder umgeknickte Knöchel beschränkt. Aber dennoch haben wir 100 bis 120 Behandlungen pro Tag zu verzeichnen", berichtet Schmidt von den vergangenen Festivals.

Nicht nur aus diesem Grund macht allen DRKlern die Teilnahme an dieser Veranstaltung viel Spaß, auch wenn der Einsatz über zwei Tage fordernd und anstrengend ist. "Vor allem die Mitarbeiter, die sonst nicht unbedingt im Rettungseinsatz dabei sind, haben die Chance, hier viel zu lernen. Man zeigt sich untereinander viele Dinge, aber auch die Ärzte haben oftmals Zeit, einige Handgriffe zu demonstrieren."

Dazu kommt, dass nicht nur den Zuschauern, sondern auch den Helfern eine "coole Show" geboten wird, wie Schmidt sagt. "Natürlich können sie, wenn sie es möchten, ja auch einzelne Auftritte besuchen." Außerdem, so fasst er noch einmal zusammen, passe einfach auch das Gesamtpaket: Feuerwehr, Security, THW und Veranstalter arbeiten Hand in Hand.

Nach dem Fest ist die Arbeit für das DRK aber noch nicht zu Ende. "Nach dem Bautz ist vor dem Bautz", fasst Schmidt zusammen. "In einer Nachbesprechung klären wir, was besonders gut lief, und was wir im nächsten Jahr noch besser machen können."