In seiner Rede zur Gedenkfeier, die musikalisch vom Ev. Posaunenchor und dem Breckerfelder Chor begleitet wurde, begrüßte Bürgermeister André Dahlhaus zunächst die Anwesenden, darunter Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr, der Bauern-, Junggesellen- und Bürgerschützen, der Landjugend sowie des Vereins „Gut Ziel“ Delle: „Ihr Mitwirken an diesem Gedenktag zeigt, wie stark der Zusammenhalt in unserer Stadt ist“, betonte er. Ein weiter Dank galt den Schülerinnen und Schülern der Sekundarschule, die auch in diesem Jahr die Kränze für die Gedenkfeier gestalteten: „Seit über 60 Jahren werden die Kränze von der Realschule beziehungsweise der heutigen Sekundarschule gefertigt – eine schöne Tradition, die das Bewusstsein für die Bedeutung des Volkstrauertages schon bei den Jüngeren stärkt.“
Gedenken an die Vergangenheit
In seiner Rede erinnerte André Dahlhaus eindringlich an die Schrecken der Vergangenheit. „Die beiden Weltkriege haben Tod, Zerstörung und unfassbares Leid gebracht. Millionen Menschen verloren ihr Leben, ihre Heimat und ihre Hoffnung. Die Narben trage wir bis heute in unserer Geschichte“, sagte er und unterstrich die Verantwortung, die sich daraus für die Gegenwart ergibt: „Der Volkstrauertag ist mehr als eine Rückschau – er ist eine Verpflichtung.“
„Der Gedenktag mahnt mahnt uns, die Fehler der Vergangenheit nicht zu vergessen und alles dafür zu tun, dass sich solche Katastrophen niemals wiederholen“, so Dahlhaus. Dabei weis er auch darauf hin, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit sei. „Der Frieden, den wir heute in Deutschland und weiten Teilen Europas genießen, wurde hart erkämpft. Er bleibt zerbrechlich und verlangt von uns allen Einsatz.“
Aktuelle Krisen als mahnendes Beispiel
Ein zentrales Thema der diesjährigen Ansprache waren die aktuellen Konflikte in der Welt. Dahlhaus gedachte der Opfer des Krieges in der Ukraine, die seit mehr als zwei Jahren unter den Folgen eines brutalen Angriffskriegs leiden: „Und dennoch verteidigen die Menschen dort ihre Heimat, ihre Kultur und ihre Freiheit – Werte, die auch uns zutiefst am Herzen liegen.“
Doch nicht nur die Ukraine stand im Fokus. Dahlhaus sprach auch die anhaltenden Konflikte in Israel und Palästina an, die durch jahrzehntelanges Misstrauen und Unversöhnlichkeit geprägt seien: „Es ist eine Tragödie, die uns allen verdeutlicht, wie zerstörerisch Hass ist und wie wichtig Verständigung und Dialog sind, auch wenn der Weg dorthin oft schwerfällt.“
Auch die Krisenregionen in Syrien, Afghanistan, im Jemen und in afrikanischen Ländern wie dem Sudan oder der Demokratischen Republik Kongo erwähnte der Bürgermeister in seiner Ansprache: „Auch diese Konflikte führen uns vor Augen, wie dringend die Welt eine gemeinsame Haltung gegen Gewalt und Unterdrückung braucht. Die Stimmen der Opfer erreichen uns oft nur leise, doch ihr Leid ist real und groß – und ihr Wunsch nach Frieden berechtigt.“
Verantwortung für die Zukunft
André Dahlhaus rief die Anwesenden dazu auf, die Erinnerungen an die Opfer der Vergangenheit und Gegenwart als Verpflichtung zu verstehen: „Unsere Verantwortung ist es, die Lehren aus der Geschichte für die Gegenwart zu nutzen.“ Dabei unterstrich er, dass Frieden aber nicht nur eine Angelegenheit zwischen Staaten sei, sondern auch im alltäglichen Zusammenleben beginnen müsse: „Frieden bedeutet, dem Hass keinen Raum zu geben – sei es in der Familie, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz.“ Menschlichkeit und Respekt seien die Grundpfeiler einer friedlichen Gesellschaft: „Ganz gleich, ob in Deutschland, in Nordrhein-Westfalen oder hier in unserer schönen Stadt Breckerfeld“.
Der Bürgermeister erinnerte dabei an die Menschen, die heute noch vor Gewalt und Krieg fliehen und in Deutschland ein neues Zuhause suchen: „Lassen Sie uns offen sein für ihre Geschichten und ihre Erfahrungen, denn in der Begegnung mit ihnen lernen wir, was es heißt, für Frieden und Freiheit einzutreten.“
Die Gedenkfeier endete mit der feierlichen Niederlegung von Kränzen an den Ehrenmälern in der Parkanlage „Alter Friedhof“ und einem Moment der stillen Reflexion, bevor Dahlhaus die Anwesenden verabschiedete: „Möge die Erinnerung an die Opfer unser Ansporn sein, alles dafür zu tun, dass Krieg und Gewalt keinen Platz mehr in unserer Welt haben.“