Mit gerade einmal einem Punkt Vorsprung auf die Lüdenscheiderinnen gingen die Fußballerinnen des TuS Ennepe ins alles entscheidende Spiel. Ein Unentschieden hätte den Ennepe-Frauen gereicht, um den erstmaligen Aufstieg in die Bezirksliga klar zu machen. Nur war das Spiel in Brügge im Vorfeld kein Selbstläufer, da man das Hinspiel auf heimischem Rasen mit 0:3 gegen den FFC verloren hatte.
Doch von Anfang an agierten die Ennepe Frauen entschlossen, zielstrebig und ließen den FFC nicht ins Spiel kommen. Bereits früh erspielte sich Ennepe die ersten Chancen und war die bestimmende Mannschaft. So war es bereits die 14. Minute, die die knapp 100 Gästefans, die dem eigentlichen Auswärtsspiel eine Heimspielatmosphäre verpassten, jubeln lies, als Nina Pohlack frei vor der FFC Torhüterin auftauchte und souverän zum 0:1 für den TuS Ennepe einschob. Die Devise war klar: nicht nachlassen. Der FFC war bemüht, wirkte aber nicht unbeeindruckt von den Schwenker Fans auf der Gegengrade und dem starken Auftritt der Enneper Elf.
Die Frauen des TuS Ennepe ließen wenig zu, so dass der FFC maximal durch Standardsituationen Gefahr ausstrahlen konnte. Ennepe kombinierte teils ansehnlich und kam immer wieder zu Chancen. Zeitgleich ließen sie in der Defensive rund um Eicker, Mahler, Berghaus und Kartschewski wenig anbrennen.
Die Moral und Einstellung stimmten und der Wille war da, was man merklich auf dem Platz spüren konnte. So war es die 34. Minute, die die Schwenkerinnen jubeln lies. Erneut traf Goalgetterin Nina Pohlack.
Keine sieben Minuten später kam dann die Entscheidung: Maria Schulz stand nach guter Vorarbeit von Celine Seeländer goldrichtig und erzielte ihren fünften Saisontreffer, wobei dieser vermutlich ihr wichtigster war. Ohne Frage konnte man hier bereits von einer Vorentscheidung sprechen, da der FFC nun vier Tore benötigte, um zu gewinnen und somit in der Tabelle an den Ennepe-Damen vorbeizuziehen, Ennepe bis dato aber zu keiner Zeit den Eindruck machte, das Spiel aus der Hand zu geben.
Kurz vor der Halbzeit dann eine Schrecksekunde, als FFC Stürmerin Randermann vor TuS Torhüterin Scheler auftauchte und von ihr zu Fall gebracht wurde. Der an diesem Tag ungewöhnlich oft geforderte Schiedsrichter Joshua Westick entschied auf Foulelfmeter. FFC Toptorschützin Merle Hempel trat an und entschied sich für einen saftigen Schuss in die Mitte des Tores. TuS Torhüterin Scheler roch den Braten und blieb stehen, konnte den Ball aber nicht fangen und klärte ihn in die Mitte, wo bereits drei FFC Spielerinnen warteten, die handlungsschneller auf den zweiten Ball spekuliert hatten. Aber auch hier war TuS Torhüterin Scheler wieder zur Stelle, parierte den Nachschuss und machte so ihren Fehler wieder gut. Folgerichtig ging es mit 3:0 in die Halbzeit.
Wollte der FFC im Heimspiel um die Meisterschaft noch was reißen, dann musste in Halbzeit Zwei ein schnelles Tor her. Die Lüdenscheiderinnen kamen entschlossen aus der Kabine und stellten mit robuster Spielweise klar, dass sie sich nicht kampflos ergeben würden.
So war es die 54. Minute, in der Joseline Randermann auf 1:3 verkürzte. Diesmal war auch Torhüterin Scheler machtlos. Der FFC hatte Lunte gerochen, doch die Enneperinnen hielten dagegen und schmissen sich in jeden Zweikampf, wobei die erste viertel Stunde der zweiten Halbzeit den Lüdenscheiderinnen gehörte. Dennoch kam Ennepe immer wieder zu guten Möglichkeiten durch das Offensivtrio Wengenroth, Pohlack und Seeländer.
In der 65. Minute dann die entgültige Entscheidung: Maria Schulz setzte mit letzter Kraft erneut Nina Pohlack in Szene, die in bester Torjägermanier zum 4:1 einschob – die Entscheidung. Der FFC schmiss nun alles nach vorne und luden die Schwenkerinnen zum Kontern. So war es erneut Nina Pohlack die einen Sahnetag erwischte und mit ihren Treffern vier und fünf in der 88. und 89. Minute den Schwenker Anhang und die Mannschaft jubeln lies.
Nach dem Abpfiff brachen alle Dämme. Die Schwenker Frauen vielen sich in die Arme und stürmten zu den Fans und Unterstützern, um mit ihnen zu feiern. Im Gegensatz zum FFC hatten die Frauen des TuS keine Aufstiegsshirts, was der Stimmung keinen Abbruch tat. Anschließend wurde bis spät in den Abend am Vereinsheim gefeiert.