Spannende Themen standen beim Treffen des Seniorenbeirates Anfang September auf dem Programm. Vorträge zur Reduzierung von Einsamkeit im Seniorenalter und Sport als Hilfe gegen Parkinson stießen auf großes Interesse.
Sophia Nagelschmidt vom Verein „Silbernetz“ zeigte Möglichkeiten für Senioren auf, dem immer größer werdenden Einsamkeitsproblem entgegenzuwirken. In ihrem Vortrag informierte sie darüber, dass die Qualität sozialer Beziehungen wichtiger ist als die Quantität, und dass Einsamkeit und Alleinsein zwei unterschiedliche Empfindungen sind. Die erstere sei mit negativen und schmerzlichen Gefühlen verbunden, während die andere auch positiv erlebt werden könne. Dazu erläuterte sie die Gefahren der chronischen Einsamkeit, die negative Auswirkungen auf körperliche und psychische Gesundheit haben könne.
Die Ursachen, in eine Einsamkeitsspirale zu gelangen, sind vielfältig. Dazu gehören Krankheit, ein Umzug oder Armut. Sophia Nagelschmidt zeigte auf, wie der Verein versucht, Menschen mit Einsamkeitsgefühl zu erreichen und zu helfen. Schwierig sei die Kontaktaufnahme, da viele Ältere Menschen keinen Zugang zu digitaler Information haben und auch nicht wissen, welche Angebote für sie im näheren Umfeld existieren.
Deshalb bietet der Verein eine einfache und schnelle Möglichkeiten an, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Jeder der Einsamkeitsgefühle verspürt, muss nur den Telefonhörer in die Hand nehmen und das Gesprächsangebot, welches anonym, vertraulich und kostenlos ist, täglich von 8 bis 22 Uhr annehmen. Wie wichtig dieses Angebot ist, zeigen die inzwischen täglich rund 450 Anrufe, die die Mitarbeiter erreichen.
Aus diesem ersten Kontakt können sich „Silbernetzfreundschaften“ ergeben. Das heißt, dass ein ehrenamtlicher Mitarbeiter jede Woche „seinen Senior“ für ein bis zu einer Stunde dauernden Gesprächs anruft. Die Ehrenamtlichen, die zwischen 20 und 85 Jahre alt sind, werden für diese Gespräche geschult. Aktuell gibt es bereits 250 dieser Silbernetzfreundschaften.
Diese regelmäßigen Anrufe bieten die sonst fehlenden sozialen Kontakte und Gespräche, lindern also das Gefühl der Einsamkeit. Auch weil die Senioren in diesen Gespräche ermutigt werden, selber soziale Kontakte zu knüpfen und damit am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Wer das „Silbernetz“ unterstützen will, kann sich per Mail an [email protected] wenden.
Zweiter Gastredner des Nachmittags war Rainer Heißmann vom Verein Ping Pong Parkinson. Er informierte die Anwesenden über die für viele überraschende Tatsache, dass das Tischtennisspiel und die Parkinsonkrankheit keine sich ausschließenden, gegensätzlichen Themen sind.
Bericht folgt.