„Du hinterlässt deine Handschrift in Herscheid, wie kaum ein anderer“, fand Bürgermeister Uwe Schmalenbach im Rahmen der Verabschiedung von Thomas Deitmerg passende und persönliche Worte. „Fast alles, was in unseren öffentlichen Gebäuden aus Holz ist, hast du gebaut.“ Und das seien nicht wenige Werke. Angefangen im damaligen Rohbau des Jugendzentrums Im Uerp über den Bau von Umkleidekabinen im Freibad, die Erneuerung des Rathaus-Altbaus, umfangreiche Umbauten im Spieker, Kontrollen und Modernisierungen auf den Spielplätzen: „Thomas, du hast nie Nein gesagt oder gemeckert – und das nach so vielen Jahren. Du hast immer versichert, dass du das irgendwie hinbekommst und auf dem Zettel in deiner Brusttasche war immer noch etwas Platz für einen zusätzlichen Auftrag“, dankte ihm Schmalenbach. Es gebe immer weniger Mitarbeiter, die stets das Positive in allem gesehen hätten.
Mit einem Lächeln erinnert sich der scheidende Bauhofleiter an viele lustige Momente mit den zahlreichen Kollegen und Bürgermeistern, mit denen er stets gut ausgekommen sei, und lobte die hervorragende Zusammenarbeit mit allen Kolleginnen, Kollegen und der Verwaltungsspitze: „Ich bin in jedes Büro gern gegangen. Es gibt keines, das ich gemieden habe“, erklärt der 62-Jährige, der aus diesem Grund auch mit einem weinenden Auge Lebewohl sagt.
Auf Umwegen zum Bauhof
Sein beruflicher Weg führte allerdings eher zufällig zum Bauhof. Nach seiner Schreinerlehre in Friedlin hatte der gebürtige Werdohler in einer Schreinerei in Lüdenscheid und bei der Herscheider Firma Westmark gearbeitet. Im Herbst 1989 war die Stelle im Bauhof ausgeschrieben, die er im zweiten Anlauf antrat. Eine Entscheidung, die er nie bereut habe.

„Ich habe immer gern gearbeitet, das kann ich nicht anders sagen“, betonte er mehrfach während seiner Verabschiedung, zu der er alle Mitarbeiter der Gemeinde in die Werkstatt des Bauhofes eingeladen hatte, um bei einem Imbiss und Kaltgetränken noch einmal in Erinnerungen zu schwelgen. Auch viele seiner ehemaligen Kolleginnen und Kollegen waren der Einladung gefolgt und hatten sich im Bauhof zusammengefunden, um mit ihm auf seine Vergangenheit und auch auf seine Zukunft anzustoßen, die er in erster Linie seiner Familie widmen möchte.
Zu Hause habe er außerdem „immer wieder neue Baustellen, auf denen ich anpacken muss – es gibt immer etwas zu tun“, verrät er, dass ihm sicherlich nicht langweilig werde. Und auch wenn es ihn nicht gerade in die Ferne ziehe und er am Liebsten in seiner Heimat – in der Ebbegemeinde – Zeit verbringen möchte, freue er sich „auf alles, was da noch kommt“.
Mit Wilko Werthmann und Stellvertreter Carsten Leidel ist die Nachfolge Deitmergs bereits geregelt. „Die beiden sind ein super Team und haben den Laden voll im Griff, darauf kann ich mich hundertprozentig verlassen“, ist Thomas Deitmerg beruhigt. Auch ein Tischler wurde gefunden, der seit Anfang Februar frischen Wind in die Schreinerei bringt und die Mannschaft voll motiviert verstärkt. Deshalb sei auch jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um dem Berufsleben den Rücken zu kehren.