Ennepetal. „Gegen 14 Uhr erhielt der 93-Jährige den Anruf eines angeblichen Polizisten, der ihm mitteilte, sein Sohn habe einen schweren Verkehrsunfall gehabt und sei deshalb festgenommen worden“, erklärt die Kreispolizeibehörde. Für die „Freilassung“ seines Sohnes sollte der Senior eine Kaution in Höhe von 25.000 Euro zahlen.
Beamte warten auf Betrüger
Der Ennepetaler teilte dem Betrüger mit, dass er das Geld erst organisieren müsse, zudem habe er noch eine hochwertige Uhr. „Wenig später meldete sich erneut eine weibliche Person telefonisch bei ihm und teilte mit, dass sie Richterin des Amtsgerichts sei. Daraufhin wurde die Abholung vereinbart“, schildert die Polizei den weiteren Verlauf. „In der Zwischenzeit hatte der 93-jährige jedoch bereits die ‚echte‘ Polizei informiert.“
Ein 16-jähriger Gelsenkirchener erschien dann gegen 17.45 Uhr an der Wohnanschrift des Ennepetalers mit der Absicht, die Kaution in einem Umschlag abzuholen. Dabei wurde er durch Kräfte der Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises festgenommen. Ein Schaden ist dem 93-jährigen nicht entstanden.
Bei Anruf umgehend Hilfe suchen
Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen, nimmt Hinweise unter der Telefonnummer 02333/91662100 entgegen und macht in diesem Zusammenhang nochmal ganz deutlich: „Die Polizei oder die Justiz wird niemals am Telefon um Geld oder Wertgegenstände bitten.“ Diese sollten niemals an Unbekannte übergeben werden: „Wer einen Anruf erhält, in dem Geld oder Wertsachen gefordert werden, sollte dies unbedingt mit Familienangehörigen oder anderen nahestehende Personen besprechen“, rät die Polizei. Oder – wie der 93-jährige Ennepetaler – umgehend die Polizei um Hilfe bitten.