Bei der Jahreshauptversammlung am Freitag, 13. Juni, haben die Mitglieder des TSV Kierspe den Kinderschutz in der Vereinssatzung verankert. Der teilweise neu gewählte Vorstand kann mit einer ausgeglichenen Kasse weiterarbeiten. Nun muss der Verein auf eine neue Entwicklung reagieren: Bei stetig steigenden Mitgliederzahlen schwindet die Zahl der Trainer.
Der Prozess sei langsam, stellten die Versammelten fest, keinesfalls akut besorgniserregend. Allerdings berichteten die Vorsitzenden fast aller Abteilungen, es werde immer schwieriger, Nachfolger für Trainer zu finden, die wegziehen oder aus Altersgründen aufhören wollen oder müssen. Mitglieder aus einigen Abteilungen berichteten von guten Erfahrungen, wenn sie jugendliche Sportler mit kleinen Trainingseinheiten betrauen. Die Versammelten beschlossen, gegebenenfalls Rat einzuholen, um Trainerschwund vorzubeugen, bevor er ein Problem wird.
Positiv verzeichnete der Verein die steigenden Mitgliederzahlen: Im Jahr 2023 hatte der TSV 1456 Mitglieder, 124 mehr als im Jahr zuvor. 2024 sind weitere 74 neue Sportler in den Verein eingetreten, im ersten Halbjahr 2025 kamen weitere Neuzugänge hinzu. Die Versammelten äußerten ihre Freude darüber.
Nach den Berichten aus den Abteilungen Turnen, Handball, Schwimmen und Ältestenrat erfolgte der Kassenbericht. Die Kassenprüfer bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung und die Mitglieder entlasteten den Vorstand einstimmig. Danach folgten die Wahlen für den neuen Vorstand.
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Dorette Vormann-Berg, einstimmig zur Wahlvorsitzenden gewählt, leitete die Wahlen ein. Kathrin Küch wurde einstimmig für zwei Jahre als Vorsitzende für Finanzen wiedergewählt. Sören Dietrich bleibt für die nächsten zwei Jahre Vorsitzender für Vereinsentwicklung, Julia Schindler Vorsitzende für Kommunikation. Den Vorsitz Immobilienmanagement übernimmt Andrea Matzner für ein Jahr. Erika Rüger wurde wiedergewählt und bleibt für die nächsten vier Jahre die Vorsitzende des Ältestenrates.
Ausführlich stellte Kathrin Küch das Kinderschutzkonzept des Vereins vor. Es war den meisten Anwesenden bekannt. Denn sie sind sich der Relevanz und Brisanz des Themas Kinderschutz im Sportverein bewusst. Die erweiterten Führungszeugnisse für die ehrenamtlichen Betreuer, Übungsleiter und Trainer liegen vor. Die Risikoanalyse wurde durchgeführt, das Schutzkonzept ist erstellt.
Dabei erfindet der TSV das Rad nicht neu: Er hält sich an den Ehrenkodex des Landessportbundes NRW. Dieser ist eine freiwillige Selbstverpflichtungserklärung, die Verhaltensregeln im Umgang mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen enthält. Ziel ist es, Maßnahmen zu stärken, die Gewalt und Grenzverletzungen eindämmen.
Kathrin Küch betonte: "Wir übernehmen keine Fachberatung oder Therapie. Wir sind die erste Anlaufstelle für Kinder, die sich bedrängt oder unter Druck gesetzt fühlen. Wir urteilen nicht, sondern wir hören zu, nehmen die Anliegen ernst und vermitteln gegebenenfalls zu Beratungs- und Therapiestellen." Die Strafen für Mitglieder, ehrenamtliche Trainer und Übungsleiter sind gestaffelt. Sie reichen Gespräch und Ermahnung bis zum Vereinsausschluss und Anzeigen.
Helmut Schuster, der sich fürs Sportabzeichen und im Stadtsportverband engagiert, erklärte: "Für uns alle hier, die wir mit Engagement und Freude für den Sport tätig sind, ist es nichts Neues. Es ist eine zusätzliche Regelung." Als Hintergrund nannte er die Sportförderung durch den Landessportbund (LSB): "Der LSB fördert künftig nur noch, wenn die Vereine das Konzept haben." Petra Rosenbach bestätigte dies und ergänzte: "Wir sollten es doch auch für unsere Kinder tun."
Die Mitgliederversammlung stimmte einstimmig dafür, den Ehrenkodex und die Kinderschutzbestimmung in die Vereinssatzung aufzunehmen. Alle Versammelten stimmten auch der notwendigen Satzungsänderung zu, die Kathrin Küch ausführlich offengelegt hatte.
Informationen über das Sportangebot und Schnupperkurse des TSV Kierspe sind im Internet zu finden: www.tsvkierspe.de. Dort gibt es auch den QR-Code für die App des TSV Kierspe, die im App-Store aufzurufen und kostenlos aufs Smartphone runterzuladen ist.