Einfacher ging’s nicht: Die „Ente“ des französischen Herstellers Citroen war konzipiert als Transportmittel
„für zwei Bauern und einen Sack Kartoffeln oder ein Fässchen Wein“. Ein Korb Eier sollte gut abgefedert
auch auf schlechten Wegstrecken schadfrei ankommen. In der Anschaffung, im Verbrauch und im
Unterhalt sollte das Kleinstauto äußerst billig sein. So wurde alles weggelassen, was irgendwie
verzichtbar schien – anfangs fehlte sogar der zweite Scheinwerfer. Der „2CV“ – das steht für zwei
Pferdestärken – wurde auf dem Pariser Autosalon 1948 vorgestellt und entwickelte sich rasch in ganz
Europa zum Verkaufsschlager. Bis Juli 1990 wurden fast vier Mio. Enten hergestellt – anfangs mit neun,
schließlich mit 29 PS.
Mit dieser umwerfenden Leistung, mit der die Ente bis auf 115 Km/h Tempo kam, fuhren Hausfrauen
zum Markt, kamen deutsche Studenten um die ganze Welt. Mit der Wellblech- und Kastenaufbau-
Karosserie waren Maler, Elektriker und Klempner unterwegs. Das minimalistische Auto motorisierte die
westliche Welt. Rund 15.000 Enten sind in Deutschland übriggeblieben und werden von einem treuen
Freundes- und Liebhaberkreis als historische automobile Kulturgüter erhalten. Am Sonntag, 16. Juli,
wird der Kleinbahnhof in Herscheid-Hüinghausen zum Hotspot des Kultfahrzeugs, das 2002 in
Frankreich sogar zum „Auto des 20. Jahrhunderts“ gewählt wurde.
Am 16. Juli findet der nächste Betriebstag der Sauerländer Kleinbahn statt. Zu diesem Fahrtag werden
zahlreiche Citroen 2 CV rund um den Bahnhof Hüinghausen erwartet. Dort treffen sich die Citroen-
Oldtimer-Freunde Sauerland, um ihre Fahrzeuge zu präsentieren. Willkommen sind natürlich auch alle
Enten- und Citroen-Besitzer, die nicht in diesem Club Mitglied sind – die Märkische Museumseisenbahn
begrüßt alle sehr herzlich. Jedermann ist eingeladen, historische Automobile zu betrachten und mit
deren Besitzern zu fachsimpeln.
Zum „Ententag“ rollen historische Dampfzüge zwischen Herscheid-Hüinghausen und Plettenberg-
Köbbinghausen/Seissenschmidt, laden ein zur Mitfahrt und lassen sich zusammen mit 2CV & Co.
fotografieren.Eingesetzt wird die 106 Jahre alte Dampflokomotive „Spreewald“, die den historischen Wagenzug mit den passenden Waggons zieht. Die Strecke führt durch das wunderschöne Elsetal. Der Kleinbahn-Museumszug absolviert am Sonntag sechs Fahrten.
Der Fahrplan
Der erste Zug fährt am Sonntag um 11.20 Uhr ab Hüinghausen; weitere Züge verkehren um 12.24,
13.51, 14.42, 15.40 und 16:42 Uhr. Die Fahrkarten gibt es am Schalter in Hüinghausen.
Die Sauerländer Kleinbahn ist das größte technische Denkmal im Märkischen Kreis und ein Fest für alle
Generationen. Am Bahnhof Hüinghausen wird bestens für das leibliche Wohl gesorgt. Geöffnet sind die
Grillstation, der Biergarten sowie die Cafeteria mit Kuchen- und Waffelangebot. Kinder können gefahrlos
spielen. Gut Parken kann man in Hüinghausen.
Die Aktiven der Sauerländer Kleinbahn laden zum Ententag, zum Museumszug, zu den
Dampfbahnfahrten, zum Klönen und zu dem Treiben auf dem Museumsbahnhof herzlich ein. Die
Ehrenamtler der Märkischen Museumseisenbahn freuen sich auf tolle Erlebnisse mit den Enten,
wünschen allen Besuchern einen erlebnisreichen Tag und den Piloten der urigen Kleinwagen eine gute
Fahrt.