Seit knapp drei Jahren werden in Lüdenscheid vor allem Altpapier-Container immer wieder abgefackelt. Die Serie von Brandstiftungen führt aktuell dazu, dass Papier, Pappe und Co. an einigen Wertstoffsammelstellen nicht entsorgt werden können, weil Container fehlen und gerade nicht lieferbar sind. Als Reaktion darauf stattet der Stadtreinigungs-, Transport- und Baubetrieb Lüdenscheid (STL) Privathaushalte auf Wunsch kostenlos mit grünen Tonnen aus. Das teilt die Stadt Lüdenscheid mit.
Bisher und 150.000 Euro Schaden
Die bisherige Bilanz der Container-Brände stellte STL-Chef Andreas Fritz Anfang Juni bei der Sitzung des Werksausschusses vor: 220 in Brand gesetzte Behälter, davon allein 88 im bisherigen Jahresverlauf. Schadenssumme: insgesamt rund 150.000 Euro. Hinzu komme der Aufwand für den STL, sich immer wieder um neue Container kümmern zu müssen. Und genau hier hake es neuerdings: Laut Fritz sind neue Behälter nämlich derzeit nicht lieferbar – und fehlen damit an einigen Sammelstellen.
Das wiederum bedeutet Einschränkungen für die Bürger, denn: „Wo kein Altpapier-Container aufgestellt ist, darf auch kein Altpapier entsorgt werden“, sagt Fritz. Heißt im Umkehrschluss: Entweder müssen andere Sammelstellen angesteuert werden, wo noch entsprechende Behälter zur Verfügung stehen, oder der Recyclinghof des STL „Am Fuhrpark“. Hier können Privathaushalte Altpapier und Kartonagen kostenlos entsorgen.
Leerung alle vier Wochen
Eine weitere Alternative: Bürger können beim STL eine grüne Tonne für Altpapier ordern, die ihnen dann geliefert und regelmäßig alle vier Wochen geleert wird. „Wir hoffen, dass wir damit einigen Menschen helfen können“, sagt Fritz. Die Abfuhrtermine für die Altpapier-Tonnen gehen aus dem Entsorgungskalender und dem dazugehörigen Straßenverzeichnis hervor, die in Papierform unter anderem im Rathaus und im Kassenhäuschen des Recyclinghofes ausliegen, aber auch auf der Homepage des STL zum Download bereitstehen und in der „Abfall-App STL“ zu finden sind.
Abfallstreife verstärkt Kontrollen
Die Abfallstreife des Ordnungsamtes behält die Wertstoffsammelstellen aktuell verstärkt im Blick. „Die Vermüllung der Umwelt, aber auch die Gefährdung des Straßenverkehrs durch herumfliegendes Papier sollen vermieden werden“, erklärt Katrin Diez vom Ordnungsamt. Wer die Regeln der Müllentsorgung nicht beachtet und von der Abfallstreife erwischt wird, muss ein Bußgeld zahlen. Die verstärkten Kontrollen sollen nach Möglichkeit dabei helfen, weitere Brandstiftungen zu verhindern, aber auch das illegale Abladen von Müll. Dazu zählt auch die Entsorgung von Altpapier und Kartonagen, wenn kein dafür vorgesehener Container vorhanden ist.
Der STL hat nach jedem einzelnen Container-Brand Anzeige gegen unbekannt erstattet.
