Im Flur probieren zwei Mütter mit ihren Kindern Kostüme an. „Hier ist es etwas ruhiger“, sagt eine Mutter, die Umhänge und Turbane über ihrem Arm hängen hat. Im Martinssaal wählen zwei Jungen in der Kiste bunte Ringe für ihren Kopfschmuck aus. Sie halten sich die weißen Tücher, die Araber als Sonnenschutz tragen, auf dem Kopf fest. Andere warten schon verkleidet mit Stern in der Hand auf weitere Anweisungen. Ruhepol zwischen den emsigen Akteuren ist Regina Löper-Kappes.
Detaillierte Planung
Löper-Kappes führt Buch, teilt die Routen ein, „damit niemand doppelt läuft.“ Gerade hat sich noch eine neue Gruppe zusammengefunden. „Für die muss ich jetzt die Straßen festlegen“, erklärt die Chef-Organisatorin. 35 Kinder machen in diesem Jahr bei der Sternsinger-Aktion in Meinerzhagen mit, „mehr als in den Vorjahren, aber etwa weniger als vor Corona“, bilanziert Löper-Kappes. Die Kinder sind drei bis 16 Jahre alt.
Vor einem Weihnachtsbaum bindet eine Mutter ihrem Sohn Julius die Kufta, so nennt sich der weiße Kopfschmuck, fest. Mit drei Jahren ist er diesmal das „Küken“ in der Gruppe. Mit drei war auch Hugo (heute 10) erstmals dabei. Inzwischen hat er „schon oft mitgemacht – mit einem Freund zusammen und wegen der Spenden“, begründet er sein Engagement. Julian (11) ist auch schön häufiger „für den guten Zweck“ aktiv geworden. „Weil man Spenden sammelt“, begründet Noa (8), dass sie mitmacht. Mia (9) ist dabei, „weil es Spaß macht mit Freunden und Geschwistern“ etwas Gutes zu tun.
„Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“, lautet das Motto in diesem Jahr. „Weltweit leiden Kinder unter Gewalt. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jährlich eine Milliarde Kinder und Jugendliche physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt ausgesetzt sind – das ist jedes zweite Kind“, heißt es auf der Homepage der Sternsinger-Aktion. Mit den Spenden soll der Kinderschutz vor allem in Asien gefördert werden.
Ökumenische Aktion
Im Martinssaal hat inzwischen fast jeder ein passendes Kostüm gefunden. Jede Gruppe nimmt einen Stern mit. Begleitet werden die Kinder, jeweils drei bis vier, von einem Erwachsenen. Bürokratie auch hier: Sie müssen entsprechende Erklärungen bei Löper-Kappes unterschreiben. Zur Einstimmung und damit alle wissen, worum es geht, gibt es zum Abschluss des Einkleide-Termins noch Flyer für jede Gruppe. Zum Abschluss läuft ein Film über das Hilfsprojekt in Indonesien.
Am 14. Januar werden die Kinder dann in Meinerzhagen, Valbert und Kierspe von Haus zu Haus ziehen und um Spenden bitten – LokalDirekt berichtete.
Die ursprünglich von katholischen Gemeinden organisierte Aktion ist – auch in katholisch geprägten Regionen – längst eine ökumenische geworden. Mit dabei sind auch Kinder anderer Glaubensrichtungen. Wer die Aktion unterstützen möchte, kann das auch über eine digitale Spendendose unter:
www.sternsinger.de/spendendose
Bildergalerie zur Sternsinger-Vorbereitung in Meinerzhagen



