Vom 1. Mai an konnten sich alle Einwohner des Ennepe-Ruhr-Kreises zum „Stadtradeln“-Wettbewerb anmelden und bis einschließlich 21. Mai für ihre Kommune Kilometer sammeln, indem sie möglichst viele Alltagswege mit dem Fahrrad zurücklegten – und dadurch einen Beitrag für den Klimaschutz leisten.
Sieben Teams
Breckerfeld hat sich als Kommune in diesem Jahr zum ersten mal an der „Stadtradeln“-Aktion beteiligt und ging mit 49 aktiven Teilnehmern in sieben Teams an den Start. Diese haben – laut Auswertung von Montag, 22. Mai – während der drei Wochen insgesamt 9.899 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt.
Allein die 16 Fahrer des Teams „TuS MTB“ erradelten dabei auf 153 Fahrten mehr als die Hälfte – nämlich 4.673 Kilometer – der Gesamtkilometersumme. Zweitstärkstes Team der Breckerfelder „Stadtradler“ war das „Offene Team“ mit 17 Teilnehmern, die insgesamt 3.612 Kilometer zurücklegten. Platz drei im Ranking erreichten die sieben Radler des Teams „Ortsverein Die Grünen“ mit 73 Fahrten und 1.067 Gesamtkilometern.

„Zufrieden, aber für 2024 noch Luft nach oben“
Ansprechpartner fürs „Stadtradeln“ in Breckerfeld war Tim Buck, der in der Stadtverwaltung unter anderem für das Stadtmarketing tätig ist. Nach Abschluss der drei Wochen zeigt er sich im Großen und Ganzen zufrieden mit der Beteiligung der Hansestädter: „Die Zahl von 49 Teilnehmern ist zwar nicht hoch, aber dafür, dass wir als Kommune zum ersten Mal dabei waren, akzeptabel.“
Und mit den 9.899 Rad-Kilometern hätten sich immerhin zwei Tonnen CO2 vermeiden lassen: „Wobei die Daten allein natürlich leider keinen Aufschluss darüber geben, ob die Teilnehmer die Strecken zusätzlich oder tatsächlich mit dem Fahrrad statt dem Auto zurückgelegt haben.“
„Stadtradeln“ in vielerlei Hinsicht sinnvoll
Er hoffe, dass sich – unter anderem auch durch frühzeitige Information der Bürger – im kommenden Jahr mehr Radler für die Aktion registrieren, um eine repräsentativere Darstellung zu erhalten. „Generell halte ich das ‚Stadtradeln‘ für eine sehr sinnvolle Kampagne“, so Buck. Und das nicht nur hinsichtlich des Klimaschutzes, sondern auch aus touristischer Sicht: „Aufgrund der medialen Berichterstattung rücken die Teilnehmerkommunen in den Fokus, es findet mehr Austausch statt über bereits vorhandene sowie ausbaufähige oder verbesserungswürdige Radrouten.“ Für Städte- und Tourismusplaner seien dies wertvolle Anhaltspunkte, die man in zukünftige Projekte einfließen lassen könne.
Im Kreis 99 Tonnen CO2-Ausstoß vermieden
Das Ergebnis für den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis beim diesjährigen „Stadtradeln“ kann sich jedenfalls sehen lassen, wurde doch der Kilometerrekord vom Vorjahr geknackt: 3.041 aktiv Radelnde starteten in 293 Teams und kamen in den drei Wochen – Stand Auswertung von Montag, 22. Mai – auf 610.534 Kilometer (2022: 533.400 Kilometer).
Davon ausgehend, dass diese Kilometer während der 21 „Stadtradeln“-Tage sonst mit einem Pkw gefahren worden wären, haben die Teilnehmer allein in diesen drei Wochen dazu beigetragen 99 Tonnen CO2-Ausstoß zu vermeiden.

Laut Statistischem Bundesamt sind Pkw und Motorräder mit 61 Prozent Anteil einer der Hauptverursacher der rund 682 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2), die 2020 in der EU im Straßenverkehr ausgestoßen wurden.
Vor allem in größeren Städten seien fast die Hälfte aller Fahrten, die mit dem Auto zurückgelegt werden, weniger als fünf Kilometer lang und hätten damit eine Distanz, die sich gut und zum Teil auch sicher schneller mit dem Fahrrad erledigen ließe.
Überzeugungsarbeit durch Ausprobieren
Bei der Aktion „Stadtradeln“ gehe es aber auch darum, möglichst viele Menschen von den Vorteilen des Radfahrens zu überzeugen, sagen die Initiatoren. Und das gelinge am ehesten, wenn sie es einfach mal drei Wochen lang im Rahmen der Kampagne ausprobieren.
Zugleich können die Daten jener Teilnehmer, die ihre Strecken von der „Stadtradeln-App“ haben tracken lassen, von den Kommunen für ihre zukünftige Radverkehrsplanung genutzt werden: Denn die App-Daten werden anonymisiert von der Technischen Universität Dresden ausgewertet und können darüber Auskunft geben, wo wie viel und wie schnell gefahren wurde.