Zu dieser Veranstaltung ist Pfarrer Claus Optenhöfel, St. Medardus Lüdenscheid, Gast in der Städtischen Galerie. Im gemeinsamen Gespräch mit Dr. Susanne Conzen wird versucht, sich dem besonderen Charakter dieser künstlerischen Arbeit aus den jeweils unterschiedlichen Perspektiven zu nähern.
Die Krippe schuf der junge Familienvater und Künstler nur zwei Jahre nach dem Krieg in schweren Zeiten unter dem Einfluss der allgegenwärtigen Zerstörungen und der Not vieler Menschen.
Emil Schumacher, 1912 in Hagen geboren, arbeitete nach seinem Studium an der Kunstgewerbeschule in Dortmund bis zum Ausbruch des Krieges bereits als freier Maler. Von 1939 bis 1945 war er als technischer Zeichner in einem Hagener Rüstungsbetrieb dienstverpflichtet worden. 1941 hatte er geheiratet, und Sohn Ulrich wurde geboren. Unmittelbar nach Kriegsende nahm Schumacher seine Arbeit als freier Künstler wieder auf.
„Die Krippe stand am Anfang eines neuen Weges. Nach dem Vorurteil kam der Weltruhm.“ So titelte die Westfalenpost in ihrer Weihnachtsausgabe 1969. Eine erste strikte Ablehnung erfuhren die Krippenfiguren von der Gemeinde, für die er die Krippe gefertigt hatte: die kleine Kirche in Zustraße. Doch für den Künstler war dieses Werk auch ein Neubeginn nach der jahrelangen Zwangspause.
Bis 12. Januar zu sehen
Dank der großzügigen Bereitschaft der Eigentümerin und der stets guten Zusammenarbeit mit dem Emil-Schumacher-Museum hat die Städtische Galerie auch in diesem Jahr die besondere Gelegenheit bekommen, eines der seltenen Exemplare der Schumacher-Krippe im Museum aufzustellen und so mit unseren Besucherinnen und Besuchern während der Advents- und Weihnachtszeit bis zu teilen. Die Weihnachtskrippe von Emil Schumacher, die seit 1947 nur im privaten Kreis aufgestellt wurde, kann bis zum 12. Januar 2025 in den Museen der Stadt Lüdenscheid betrachtet werden.
Die Kunstfreunde Lüdenscheid e.V. begleiten die vorweihnachtliche Veranstaltung und laden im Anschluss zu einem Getränk.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenfrei.