Das Wildtier des Jahres – der Igel – stand jetzt in der „Rauszeit Kierspe“ von Nina Rudolph im Fokus. Im Rahmen von Literaturwanderungen und handlungsorientierten Forscherstationen lernten Kinder und Erwachsene den „stacheligen Sympathieträger“ von einer oftmals unbekannten Seite kennen, das teilt die Expertin mit. Dass ein erwachsener Igel 5000 bis 7000 Stacheln auf dem Rücken hat, habe alle Teilnehmer erstaunt. Dass diese sich bei Gefahr zu einer stacheligen Kugel zusammenrollen können, hätten hingegen alle gewusst. „Für die meisten Raubtiere sind sie dann unbezwingbar, wahre Superhelden also“, erklärt Rudolph.
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Ihr sei es ein Anliegen, Tieren aus der Heimat eine Stimme zu geben. „Was wir kennen und uns begeistert, das schützen wir auch“, so die Ansicht der Förderschulpädagogin. Der Braunbrustigel verschwinde schleichend aus den deutschen Gärten, viele fielen dem Straßenverkehr zum Opfer. Grund für den Rückgang dieser Tiere seien jedoch auch die Monokulturen, die Nutzung von Pestiziden, Mähroboter und die aufgeräumte Kulturlandschaft, die die früher üblichen Hecken, Gehölze und artenreichen Magerwiesen verdrängt haben.
Durch diesen Wandel finde der sogenannte Braunbrustigel keinen geeigneten Lebensraum mehr vor. Aber: Igel sehen nicht nur niedlich aus, sondern sind im Garten auch sehr nützlich, weiß die Expertin. Auf dem Speiseplan der Tiere stehen nämlich zu Prozent große Laufkäfer, Spinnen und andere Insekten, „gerne auch mal ein Mäusenest“. Damit sorgten sie im Garten für Ordnung. Nicht umsonst tragen die Tiere den Beinamen „Nützling“, so Rudolph.
„Igel auf der Roten Liste„
„Der Igel wird auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands in der Kategorie ‚Vorwarnliste‘ geführt“, berichtet die Deutsche Wildtier Stiftung. Sie setzt nach eigenen Angaben mit der Wahl des „Tier des Jahres“ die Arbeit der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild fort. Seit 2017 wählen die Spender der Deutschen Wildtier Stiftung ein Tier des Jahres, auf das in der Öffentlichkeit aufmerksam gemacht werden soll. Daher suchte Rudolph auch oftmals gezielt diese prämierten Tiere aus, um sie in ihr Programm einzubeziehen, um das Konzept der Stiftung zu unterstützen.
„Igel sind die einzigen Insektenesser, die einen Winterschlaf halten“, berichtete Teilnehmerin Ida begeistert. „Und schon bald – also im Oktober suchen sie sich ein gemütliches Plätzchen, wo sie bis zu fünf Monate am Stück schlafen können. Das will ich auch, dann muss ich nicht zur Schule“, ergänzte Linus.
„Online können Kinder und Erwachsene Materialien kostenfrei herunterladen und sich Informationen im Rahmen eines interaktiven Online Spiels zum Wildtier des Jahres 2024 aneignen“, so Rudolph.