Im Bau- und Planungsausschuss stellten die Landschaftsarchitekten Maria Schubert und Guido Bauer vom beauftragten Planungsbüro „Bauer+Fecke“ die Pläne zum zukünftigen Spielplatz „Im Winkel“ vor. Zu Beginn machte Bürgermeister Jörg Schönenberg klar: „Ein normaler Spielplatz nur mit einem Sandkasten, einem Häuschen und einer Schaufel wird es nicht.“ Laut Schönenberg bräuchte es mehr, um einen Spielplatz für Kinder attraktiver zu gestalten. Mit den vorgelegten Plänen soll das nun in der Zukunft realisiert werden.
Aufgeteilt in drei Themen – „Weg der Händler“, „Räuberweg“ und „Kletterwiese“ – soll ein Spielplatz zum „Abenteuerspielplatz“ für alle Altersklassen entstehen. So sei beispielsweise die „kleine Wiese“ für Kinder unter drei Jahren geeignet und könne mit altersgerechten Wipptieren ausgestattet werden. Der Spaß auf dem Spielplatz solle für jeden gewährleistet werden, daher setze man vor allem auf Inklusion. Das heißt: barrierefreie Eingänge und Verbindungswege.

Der Spielplatz sei „von Kindern für Kinder“ gestaltet worden. Rückblick: Im Workshop am 29. September 2022 sammelten Kinder und Erwachsene Ideen und Vorschläge, die in die Planung mit einbezogen worden sind. „Es war ein sehr wertvoller Workshop“, sagte Maria Schubert. Baubeginn könne laut Ralf Bechtel, Fachbereichsleiter des Technischen Bauamts, im Spätsommer beziehungsweise Frühherbst sein.
Ein Kommentar von Dietmar Daßler (FDP) stieß bei der Ausschusssitzung auf nur wenig Verständnis. Daßler sprach von einem „Kindertourismus“, der durch einen attraktiv gestalteten Spielplatz entstehen könne. „Als Kommunalpolitiker frage ich mich, ist das gewollt?“, fragte er in die Runde. „Ja“, entgegnete Klaus-Detlef Nelius von der UWG-Fraktion. Er stehe dem Ganzen positiv gegenüber – schließlich lebe man in einer offenen Gesellschaft und Gemeinde. „Wir haben keine Kontrollen. Wir freuen uns, wenn Kinder aus Nachbarorten zu Besuch sind und spielen.“ Dem schloss sich auch Bürgermeister Schönenberg an: „Dass mehr Kinder von außen kommen, ist doch genau das, was wir wollen. Dafür gehen wir in einer anderen Kommune ins Freibad, was wir nicht haben.“
Mehr als 478.000 sind für das Projekt veranschlagt. Laut André Krause (CDU) eine „fragwürdige Summe für einen bereits beliebten Spielplatz“. Er kenne den Spielplatz schon aus seiner Kindheit und könne daher mit Gewissheit sagen, dass eine Neugestaltung in diesem Umfang nicht nötig sei. Er legte dem Gremium eine Aufwertung nahe. Den Beschlussvorschlag lehnte Krause ab. Dies entsprach jedoch nicht der einhelligen Meinung der Ausschussmitglieder, sie verabschiedeten den Vorschlag in den Rat.