Gleich mehrere Rampen hatte Simon Hommel mitgebracht. Der seit vielen Jahren passionierte Skateboardfahrer hat sie für den Workshop zur Verfügung gestellt, da auch er der Meinung ist, dass ein Skatepark eine gute Ergänzung zum sportlichen Freizeitangebot wäre: „Man sieht es am Beispiel des Reuterparks in Bonn: Dort wurde im März 2023 eine sogenannte inklusive Skateanlage gebaut, die sehr gut angenommen wird.“
Inklusiv heißt: Die Fläche ist nicht ausschließlich von Skateboardern nutzbar, sondern ebenso von Rad-, Inliner-, Roller-, Rollschuh- und sogar Rollstuhlfahrern. „Es ist mehr ein Ort der Begegnung und des Austauschs als ein reiner Skatertreff und wird von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen genutzt.“
Skatepark war schon einmal im Gespräch
Das Thema Skatepark war schon einmal, vor vielen Jahren, im Gespräch. „Damals war angedacht, ihn im Wengebergpark auszubauen“, erinnert sich Fabian Himmen, der – zu dem Zeitpunkt selbst noch Kind – sogar ein Gespräch mit dem damaligen Breckerfelder Bürgermeister Klaus Baumann geführt hat, um diesem seine Ideen vorzustellen. Gescheitert sei es letztlich daran, dass dort zum einen sehr viel Erde hätte bewegt werden müssen, um das Gelände entsprechend ausbauen zu können. „Zum anderen gab es Bedenken, dass sich Anwohner durch „Lärm“ gestört fühlen könnten, wenn sich dort viele Kinder und Jugendliche aufhalten.“
Standortsuche für Pumptrack, Bowl & Co.
Insbesondere der Aspekt, dass solch eine Anlage natürlich auch ‚Kinderlärm‘ bedeuten könnte, hat Himmen gemeinsam mit weiteren Mitstreitern bei der Vorstellung des Projekts im Rahmen der „Ideenwerkstatt“, in der Projektvorschläge von Bürgern mit Bürgern diskutiert werden, berücksichtigt: „Unserer Meinung nach wäre der ideale Standort für einen Skatepark an der Sport- und Freizeitanlage“, sagt Tobias Ludwig. Bereits im Mai hätten hierzu mit Bürgermeister André Dahlhaus sowie mit den Vereinsvorständen vom TuS Breckerfeld und Schwarz-Weiss Breckerfeld – beziehungsweise Vertretern der gemeinnützigen Sport- und Freizeitanlagen-Gesellschaft – Gespräche stattgefunden: „Die Skatebahn würde dort einfach gut ins sportliche Umfeld passen und wäre zudem gut erreichbar“, sind sich Hommel, Ludwig und Himmen einig. Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen: „Im Moment finden noch Überlegungen zu weiteren möglichen Standorten statt.“
Antrag auf Förderung stellen
Immerhin würde für das favorisierte Modell eine betonierte Fläche zwischen 800 und 1000 Quadratmetern benötigt: „Diese Größe ergibt sich daraus, dass zwischen den einzelnen, integriert verlaufenden Skatepark-Elementen wie beispielsweise Pumptrack oder Bowl-Trails genügend Abstand sein muss“, erklärt Ludwig. Kostenpunkt einer solchen Anlage: Zirka 300.000 bis 350.000 Euro. „Wir würden uns natürlich darum bemühen, diese Kosten über die LEADER-Förderung bezuschussen zu lassen“, betont Fabian Himmen.
Spontan mitgemacht
Der Workshop am Samstag, 8. Juni, jedenfalls war gut besucht: Offiziell im Vorfeld dafür angemeldet hatten sich 20 Kinder, die mit ihren Skate- oder Longboards und Scooter-Rollern auf den Schulhof kamen. „Aber am Ende waren es deutlich mehr“, lacht Hommel.
Und nicht nur ‚zufällig‘ mit Rollern oder Fahrrädern vorbeikommende Kinder und Jugendliche probierten ihr Können an den kleinen Rampen: „Es sind auch spontan ein paar Väter aufs Board gestiegen, die schauen wollten, ob sie ihre Fahrkünste aus Jugendzeiten noch immer drauf haben.“
Wer selbst dabei war – oder als Elternteil auch nur zugeschaut hat – konnte sich selbst ein Bild davon machen, wie viel Spaß die Kinder und Jugendlichen daran hatten, sich mit jedem Rollen über die Rampe ein bisschen mehr zuzutrauen, motiviert durch die Tipps von den „großen“ Skatern Tobias Ludwig, Fabian Himmen und Simon Hommel. Auch tauschten sich die Workshop- und Spontan-Teilnehmer untereinander aus – und das nicht nur mit Worten: Es wurden auch mal spontan die Fahrgeräte getauscht: „Das ist ja das Schöne an Skateparks: Irgendwie kommt man immer miteinander ins Gespräch, probiert etwas Neues aus, gibt sich Tipps oder kann sich von anderen etwas abgucken“, so Himmen.
Zum Abschluss gab es für alle eine Urkunde – und das Versprechen, dass es bald wieder einen Termin geben wird, an dem Klein und Groß gemeinsam „rollen“, „flippen“ und „sliden“. Auf dem Schulhof. Und vielleicht irgendwann auch einmal auf einer „richtigen“ Skateanlage in Breckerfeld.