Die leicht veränderte SGSH-Sieben – Julian Thomas und Luis Buschhaus wurden nicht rechtzeitig wieder spielfit, Hendrik Halfmann und Oliver Perey waren in Hildesheim dabei – brauchte ein paar Minuten, um die Scheu gegen den hohen Favoriten abzulegen. Zwar setzte Philipp Jaeger ein erstes dickes Ausrufezeichen ans Lattenkreuz (2.). In der Folge aber setzten sich die Hausherren erwartungsgemäß etwas ab (5:1, 10.). Dabei blieben die Dragons die erste Zeitstrafe ohne weitere Gegentreffer.
Der HC war zielstrebig in seinen Aktionen nach vorne, ließ aber zu viele Chancen gegen ein bestens aufgelegtes Torhüter-Duo Halfmann und Jannack, der zwei Siebenmeter fischte, aus. Der SGSH ihrerseits unterlief zwar auch technische Fehler und Fehlwürfe; unter dem Strich aber war die Faßbender-Sieben die effizientere in der ersten halben Stunde und pirschte sich folgerichtig an die Eintracht heran (9:8, 20.).
SGSH bietet Paroli
Wie bereits im Heimspiel gegen die drittplatzierten Bielefelder stellten die Sauerländer auch ein sehr offensiv deckendes Hildesheim immer wieder vor Probleme und kamen vermehrt über den Kreis zum Erfolg. Der Lohn für die fortwährende Arbeit der Faßbender-Sieben war der nicht unverdiente Ausgleich (11:11, 24.). Während Halfmann und Jannack bereits auf Betriebstemperatur liefen, schickte sich Ende des ersten Abschnitts dann auch der HC-Schlussmann an, einige Hochkaräter zu entschärfen. Bitter: Mit der Sirene stand ein 14:13 für Hildesheim auf der Tafel, die einen Direktwurf noch gehörig in den Sand setzten. Weil die SGSH aber nach der Sirene noch gewechselt hatte, gab es erneut die Zeitstrafe.
Mit jeweils einem Mann weniger – auch die SGSH hatte kurz zuvor noch die zwei Minuten kassiert – trafen sich beide Mannschaften nach dem Pausentee auf der Platte wieder. In einer insgesamt fairen Begegnung wurde es kurz nach Wiederanwurf undurchsichtig: Zunächst lag ein HC-Akteur vor dem Kreis der Sauerländer, Sekunden später ging auch die SGSH zu Boden. Nach kurzer Beratung wurde je ein Mann für zwei Zeigerumdrehungen des Feldes verwiesen. Zusätzlich bekam die SGSH den ersten Siebenmeter zugesprochen, den Jaeger souverän in den Kasten legte (17:17, 36.).
Spiel der Torhüter
Generell wurde es immer mehr ein Spiel der Keeper. Auf beiden Seiten glänzten die Schlussmänner mit starken Paraden und hielten ihre Farben damit weiter im Spiel. Auf Seiten der Drachen gesellten sich nunmehr weitere Fehler hinzu, die letztlich für einen entscheidenden Vorsprung sorgen sollten. Nach einem Schrittfehler der SGSH stellte der HC zunächst auf 21:18 (39.), wenig später folgte das 22:18 samt Zeitstrafe (41.). Zwar blieben die Dragons weiter mit allen Mitteln dran – konnten aber nicht mehr wirklich verkürzen.
Mit Beginn der Couch Time, ähnlich wie gegen Bielefeld in der Vorwoche, forderte der beherzte Auftritt der Roten ihren Tribut. Benjamin Schäfer verkürzte nochmal auf 28:25, der Ball kam postwendend zurück zur SG. Frei durch ging es dann schlicht zu langsam und sorglos in Richtung des gegnerischen Tores, die Defensive kam noch hinter den Ball – eine große Chance war leichtfertig dahin (52.). Gewiss, die Drachen hatten bisweilen auch Pech mit dem Aluminium. Auf der Gegenseite hielt Jannack satte drei Siebenmeter. In den letzten Minuten fehlten aufgrund des Rückstandes sowohl Glaube als auch die nötige Luft gegen eine Qualitäts-Sieben wie Hildesheim, die das Ergebnis gar noch unnötig in die Höhe trieben und für ein nicht ganz adäquates Abbild der 60 Minuten sorgen.
Match Facts
HC Eintracht Hildesheim
36:29 (14:13)
SGSH Dragons
SGSH Dragons: Gernus, Blaauw (5), Leppich (8), Plate (1), Halfmann, Austermann (2), Perey (1), N. Jannack, L. Jannack, Athanassoglou (1), Schäfer (1), Schuster, Börner (2), Jaeger (8/2).