Hagen/Breckerfeld. Am 1. Juni 2024 schießt ein damals 34 Jahre alter Hagener in der gemeinsamen Wohnung auf seine Frau und verletzt sie schwer am Kopf. In der Folge verliert sie auf einer Seite ihr Augenlicht. Sie soll, so vermutet der Mann, ein Verhältnis mit dem Mitarbeiter eines Friseursalons haben. Dorthin fährt er im Anschluss, schießt im Salon auf drei weitere Personen und verletzt diese ebenfalls schwer bis lebensbedrohlich. Im Anschluss flüchtet er zunächst mit dem Auto, später zu Fuß. Ein Großaufgebot der Polizei sucht den Täter und rät der Bevölkerung den Bereich Hagen-Eilpe / Selbecke und Breckerfeld zu meiden. Erst nachdem die Ermittler ein Fahndungsfoto des Flüchtigen veröffentlichen, kann er mehr als 24 Stunden nach der Tat gefasst werden.
Am Montag, 25. November, begann vor dem Landgericht Hagen der Prozess gegen den mittlerweile 35-Jährigen. Und der erste Prozesstag stellte sogleich eine Wende für den weiteren Verlauf dar. Hatte ein erstes Gutachten dem Angeklagten noch eine verminderte Schuldfähigkeit attestiert, kam ein zweites, vorläufiges Gutachten zu dem Schluss, dass der Mann voll schuldfähig ist. Aufgrund dessen wurde er vorerst nicht weiter in der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses untergebracht, sondern fuhr nach dem Prozesstag in Untersuchungshaft in eine JVA ein.
Insgesamt zwölf Verhandlungstage hat das Landgericht Hagen wegen versuchten Mordes in vier Fällen veranschlagt, ein Urteil wird am 27. Januar 2025 erwartet.