Besonders beliebt beim Mühlenfest: das Schmieden eigener Kleiderhaken in der historischen Schmiede. Unter Anleitung konnten Kinder hier einmal selbst den Hammer schwingen und mit etwas Geschick ein kleines Andenken aus glühendem Eisen formen.

Im Obergeschoss der Anlage zeigte Janosch Angelsdorf (11) die Funktionsweise der alten Bakelitpressen. Bereits seit drei Jahren packt der Nachwuchshelfer regelmäßig im Schleiper Hammer mit an. Beim Museumsfest erklärte er den Besuchern, wie aus dem früher weit verbreiteten Kunststoff Bakelit mit Hitze und Druck Eierbecher und andere kleine Alltagsgegenstände entstehen.
Dass der Schleiper Hammer heute noch so lebendig erlebbar ist, ist dem Engagement des Heimatvereins Kierspe zu verdanken. Der modernere Teil der Anlage stammt aus dem Jahr 1930. Der Schleiper Hammer wurde 1989 vom Verein übernommen, restauriert und 1994 als technisches Denkmal wiedereröffnet. Alle Maschinen – ob Schmiedehämmer oder Pressen – sind mehr als 100 Jahre alt und noch voll funktionsfähig, wie Silvia Baukloh erklärte, die Vorsitzende des Heimatvereins: „Die Geräte wurden einst aus umliegenden Betrieben zusammengetragen, viele von ihnen aus Unternehmen, die ihre Anfänge genau hier hatten. So etwa Grothe und Brocksieper – eine Firma, die bis heute nur wenige hundert Meter von der Mühle entfernt produzieren.“

Ursprünglich wurde die gesamte Anlage durch Wasserkraft betrieben. Auch wenn heute viele Maschinen elektrisch laufen, dreht sich das Mühlrad weiterhin. Der erzeugte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.
Zwischen den Handwerks-Vorführungen sorgten die angebotenen regionalgeschichtliche Publikationen für Gesprächsstoff. Silvia Baukloh zog abschließend eine positive Bilanz: „Über den Tag verteilt hatten wir fast 200 Besucher hier. Es ist schön, dass wir durch die Westfälisch-Lippische Mühlenvereinigung auch überregional bekannt gemacht werden und viele Gäste von außerhalb zum Schleiper Hammer gekommen sind.“




