Das hat der Rat der Stadt Lüdenscheid am Montag, 10. Februar, einstimmig beschlossen. Im Idealfall können bis zu 90 Prozent der Kosten aus Fördergeldern gedeckt werden.
Die sogenannte „große Sanierungsvariante“ sieht drei Bauabschnitte vor. Der erste beinhaltet den Abriss und den Einbau einer neuen Dachkonstruktion. Dazu gehört unter anderem auch die Instandsetzung und Ertüchtigung der beschädigten Stahlbetonpfeiler und Unterzüge. In einem zweiten Schritt sollen die technischen Anlagen (Wasser, Beleuchtung, Wärme, etc.) wahlweise saniert oder erneuert werden. Auch die Installation einer Photovoltaikanlage ist vorgesehen. Dritter und letzter Punkt: die Ausbaugewerke. Darunter fallen beispielsweise Innen- und Trockenbauarbeiten, die Einrichtung einer behindertengerechten Toilette und der Einbau von Brandschutztüren. Voraussichtliche Dauer für die Umsetzung aller Maßnahmen: zweieinhalb bis drei Jahre.
Start voraussichtlich im Sommer
Die Sporthalle soll allerdings nach Möglichkeit schon deutlich früher wieder für den Schul- und Vereinssport freigegeben werden. Genauer gesagt: nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts. Die Erneuerung der Dachkonstruktion und sämtlicher damit verbundener Arbeiten würde circa ein Jahr dauern und könnte „unter Umständen noch im Sommer 2025“ beginnen, heißt es in der Vorlage zur Ratssitzung. Die Nutzung der Halle direkt im Anschluss wäre jedoch nur unter der Voraussetzung denkbar, dass „Lösungen für alternative Umkleide- und Duschmöglichkeiten gefunden werden“.
Große Variante kostet rund 7,15 Millionen Euro
Der genaue Zeitpunkt für den Sanierungsbeginn ist von diversen Faktoren abhängig, darunter Planungen, Ausschreibung und Abstimmungen mit den beteiligten Fachingenieuren. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist finanzieller Art: Die Kosten für die „große Sanierungsvariante“ belaufen sich auf rund 7,15 Millionen Euro. Bis zu 90 Prozent davon könnten über ein Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union gedeckt werden. Damit läge der städtische Eigenanteil bei gerade einmal rund 0,8 Millionen Euro. Das wäre der Idealfall. Sollten nicht alle Kosten förderfähig sein, müssten der Haushaltskasse höchstens zwei Millionen Euro entnommen werden, heißt es in der Vorlage.
Um Chancen auf die Fördergelder zu haben, muss die Stadtverwaltung allerdings die Vorgaben und den Zeitrahmen des Programms einhalten. Um keine Zeit zu verlieren, sollen zumindest die Planungen für die Erneuerung der Dachkonstruktion und der technischen Anlagen weiter vorangetrieben werden.
Auch andere Optionen überprüft
Neben der beschlossenen „großen Sanierungsvariante“ für die seit April 2024 gesperrte Turnhalle wurden auch andere Optionen geprüft und letztendlich verworfen. Der Abriss und Neubau des Gebäudes kommen für die Stadt nicht infrage, weil sowohl die Kosten (schätzungsweise 13,1 Millionen Euro) als auch die Bauzeit (fünf bis sechs Jahre) doppelt so hoch lägen wie bei der jetzt beschlossenen Vorgehensweise. Eine neue Halle in Modulbauweise zu errichten, käme nicht als dauerhafte, sondern lediglich als Übergangslösung infrage und würde zudem mit mindestens sechs Millionen Euro zu Buche schlagen.